Anbau gestiegen, Preise gesunken - Üppige Rapsernte in Aussicht
Zwischen Nord- und Ostsee erstreckt sich zurzeit ein weiteres Meer - eins aus gelbblühendem Raps, soweit das Auge reicht. Mittlerweile hat das Kreuzblütengewächs in SH seine Vollblüte erreicht. Die Landwirtschaftskammer rechnet mit einem ertragreichen Jahr.
Zum Höhepunkt der schleswig-holsteinischen Rapsblüte hat die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, Ute Volquardsen, die aktuellen Zahlen zum Anbau, den Preisen und dem Marktgeschehen präsentiert. Demnach sei der Raps-Anbau in diesem Jahr noch einmal deutlich gestiegen - um neun Prozent auf rund 81.300 Hektar. Laut Volquardsen war die Nachfrage nach heimischen Ölsaaten und Ölen in Folge des enormen Preisanstiegs durch den Krieg in der Ukraine plötzlich sehr groß. "Daher beschlossen viele Landwirte im August 2022 wieder mehr Raps anzubauen", erklärte die Präsidentin der Kammer.
Inzwischen haben sich die Sorgen um Lieferengpässe laut Volquardsen jedoch wieder gelegt - und die Preise sind gesunken. Zwischenzeitig lag der Tonnenpreis für Raps bei 1.000 Euro, nun kostet die Tonne nur noch etwa 400 Euro.
Ernte dürfte wieder gut ausfallen
Nach mehreren unterdurchschnittlichen Jahren lag der Raps-Ertrag laut Statistikamt Nord in 2022 wieder bei rund 44 Dezitonnen pro Hektar - 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Das dürfte vor allem an der Vergrößerung der Anbauflächen um 8.800 Hektar gelegen haben. Nun sind wieder 6.500 Hektar dazugekommen - die Landwirtschaftskammer zeigt sich daher zuversichtlich: "Auch 2023 ist mit einer größeren Ernte aufgrund der gestiegenen Anbaufläche zu rechnen. Ob die Ernteerträge an das Niveau des Vorjahres anknüpfen werden, bleibt abzuwarten."
Wie schon in 2022 stellt der Raps auch in diesem Jahr hinter dem Winterweizen die wichtigste Marktfrucht für den Ackerbau in Schleswig-Holstein dar.