West-Niedersachsen: 35 Wildunfälle in einer Nacht
In der Nacht zu Donnerstag ist es in den Landkreisen Osnabrück, Emsland und Grafschaft Bentheim zu 35 Unfällen mit Rehen gekommen. Laut Deutschem Jagdverband ereignen sich Wildunfälle im April und Mai besonders oft.
Bei einem der Unfälle wurde nach Angaben der Polizei ein Motorroller-Fahrer schwer verletzt. Er war am Donnerstagmorgen in Georgsmarienhütte (Landkreis Osnabrück) mit einem Reh zusammengestoßen. Bei den anderen Unfällen wurden den Angaben zufolge keine weiteren Personen verletzt. Zunächst hatte die Polizei Osnabrück 38 Wildunfälle gemeldet - einige davon hatten die Osnabrücker Beamten zwar aufgenommen, sie hatten sich aber kurz hinter der Grenze in Nordrhein-Westfalen ereignet.
Hinweis: Die gesetzten Punkte markieren zwar die Straßen, an denen es laut der Polizei Osnabrück zu Wildunfällen kam, nicht aber die exakte Höhe.
Wildunfälle in Niedersachsen: Rehe derzeit sehr aktiv
Besonders oft kommt es laut dem Deutschen Jagdverband (DJV) im April und Mai zu Wildunfällen, weil die Tiere dann aktiver werden. Laut DJV suchen sie nach Futter, und unter den Rehböcken gibt es Revierkämpfe. Die alten Rehböcke vertreiben die jungen. Ein weiterer Faktor: Rehe sind häufig in der Dämmerung unterwegs. Durch die Zeitumstellung Ende März fällt die aktive Zeit der Tiere gerade am frühen Morgen mit der Stoßzeit im Berufsverkehr zusammen.
Niedersachsen bei Wildunfällen auf Platz drei
Nach Angaben des DJV wurden zwischen Anfang April 2021 und Ende März 2022 in Niedersachsen 27.250 Wild-Unfälle gemeldet. Am Großteil der Unfälle war Rehwild beteiligt. Nur in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein war die Zahl bundesweit höher. Im April gibt es laut der Deutschen Versicherungswirtschaft 16 Prozent mehr Wildunfälle als im Gesamtjahresdurchschnitt.