Was tun gegen Geldautomatensprenger? 120 Experten tagen in Osnabrück
In Osnabrück sind am Dienstag mehr als 120 Expertinnen und Experten der Polizei zu einer europäischen Konferenz zusammengekommen. Diskutiert wird bis Donnerstag, wie sich das Sprengen von Geldautomaten weiter bekämpfen lässt.
Insgesamt sind Vertreter aus 14 Bundesländern und sechs Nationen bei der Konferenz vertreten. Nach Angaben von Friedo de Vries, Präsident des Landeskriminalamtes (LKA) Niedersachsen, soll die internationale polizeiliche Zusammenarbeit ausgeweitet werden. Weil die Automaten von internationalen Banden gesprengt würden, sei eine grenzübergreifende Zusammenarbeit wichtig, sagte der Osnabrücker Polizeipräsident Michael Maßmann. Ziel der Tagung sei es deshalb auch, ein internationales Netzwerk von Polizei, Justiz, staatlichen Behörden und Privatwirtschaft aufzubauen und zu etablieren. Ein weiterer Erfolgsfaktor sei darüber hinaus die Bündelung der niedersächsischen Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück, sagte de Vries weiter. Zudem sei auch die technische Aufrüstung der Geldautomaten wichtig.
Gesunkene Zahlen, hohes Verletzungsrisiko
Im vergangenen Jahr sank die Zahlder gesprengten Geldautomaten in Niedersachsen laut LKA auf 19 Fälle. 2023 waren es noch 39, im Jahr zuvor 68 Fälle. Die Zahlen dürften aber nicht über die Gefahr hinwegtäuschen, sagte de Vries weiter. "Heute werden hochexplosive Substanzen eingesetzt, deren Sprengkraft einem kleinen Erdbeben gleicht." Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) ergänzte: "Sie bringen durch die Sprengungen und auf ihren Fluchtfahrten immer wieder Menschenleben in Gefahr."
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