Bei einem Einsatz in Ohne wegen eines geplanten Konzerts einer Band aus dem rechtsextremen Milieu stehen Polizisten vor einem Schützenhaus © NonstopNews

Schüttorf: Polizei verhindert Konzert aus rechtsextremer Szene

Stand: 08.10.2023 12:04 Uhr

Die Polizei hat am Samstagabend eigenen Angaben zufolge ein Konzert aus der Rechtsrock-Szene in der Gemeinde Ohne unterbunden. Die Beamten sprachen gegen mehr als 100 Menschen Platzverweise aus.

Das Konzert der Gruppe "Kategorie C" war laut Polizei nicht angemeldet, verboten sei die Band nicht. Der Vermieter des Veranstaltungsraumes im Schützenhaus in Ohne in der Samtgemeinde Schüttorf (Grafschaft Bentheim) habe allerdings den Mietvertrag zurückgezogen, als er vom Auftritt der Gruppe erfuhr, sagte ein Polizeisprecher. Demnach sei zuvor lediglich von einer Geburtstagsfeier die Rede gewesen, die an dem Abend dort stattfinden sollte. Er sei "sehr dankbar", dass die Verantwortlichen aus dem Schützenverein so gehandelt hätten, sagte der Polizeisprecher. Zudem hob er hervor, dass die Polizei durch den Staatsschutz früh von der Veranstaltung informiert war und sich entsprechend gut vorbereiten konnte. "Selbstverständlich stehen wir als Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim dafür ein, dass derartige Konzerte von derartigen Bands in unserem Zuständigkeitsbereich nicht durchgeführt werden", sagte der Sprecher am Samstagabend.

Bürgermeisterin "total entsetzt"

Die Bürgermeisterin von Ohne, Charlotte Ruschulte (CDU), zeigte sich am Rande des Polizeieinsatzes angefasst. "Ich bin da schon total entsetzt, dass sie sich auch wirklich solche kleinen Orte wie Ohne für solche Treffen aussuchen." Der Schützenverein habe "nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt", ihm sei kein Vorwurf zu machen. Ruschulte war erleichtert, dass der Einsatz ruhig ablief: "Da können wir eigentlich nur einen ganz herzlichen Dank an die Polizei sagen."

Polizei nimmt Personalien auf

Die Polizei rückte mit einem großen Aufgebot und Hundestaffel an. Bereits mehr als 100 Besucherinnen und Besucher hatten sich eingefunden. Den Autokennzeichen nach zu urteilen, waren sie teils von weit her angereist. Einige trugen Fan-Shirts der Band. Die Beamten nahmen Personalien auf und sprachen Platzverweise aus. Niemand habe Widerstand geleistet, es gab keine Verletzten.

Auch Auftritt in Brandenburg verhindert

Bereits Mitte September hatte die Polizei einen Auftritt in Forst (Brandenburg) unterbunden. Der Brandenburger Verfassungsschutz stuft die Band als rechtsextremistisch ein. Im niedersächsischen Verfassungsschutzbericht 2022 taucht die Gruppe als eines von mehreren Musikprojekten des Sängers Hannes Ostendorf aus Lilienthal (Landkreis Osterholz) auf, das er offiziell 2019 beendet hat. Aufgrund der Bekanntheit des Bandnamens, nutze er diesen allerdings weiterhin für Auftritte und sei "in der rechtsextremistischen Musikszene aktiv". Die Texte von "Kategorie C" seien häufig eher unpolitisch und behandelten die Gewaltbereitschaft von Hooligans.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 08.10.2023 | 09:00 Uhr

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Rechtsextremismus

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