Prozessauftakt: Säugling geschüttelt und schwer verletzt?
Ein 24-Jähriger soll ein zehn Monate altes Baby so heftig geschüttelt haben, dass es wohl lebenslang eine schwere Behinderung haben wird. Seit Donnerstag steht der Mann vor dem Landgericht Osnabrück.
Die Anklage lautet auf schwere Körperverletzung, für den Fall einer Verurteilung drohen dem Beschuldigten bis zu zehn Jahre Haft. Die Tat soll sich im Mai in der Wohnung der Lebensgefährtin des Angeklagten in Neuenhaus in der Grafschaft Bentheim zugetragen haben. Dort war der 24-Jährige allein mit dem Kind seiner Freundin, einem zehn Monate alten Jungen. Der Mann habe das Baby in Abwesenheit der Mutter stark geschüttelt, so die Anklage. Der kleine Junge habe ein Schütteltrauma und so schwere Verletzungen erlitten, dass er sein Leben lang unter geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen leiden werde, sagte ein Gerichtssprecher.
Der Angeklagte rief den Notarzt
Bei dem Prozess sollen neben einem Sachverständigen auch die Polizisten und Rettungskräfte aussagen, die als erstes vor Ort waren. Ein Notfallsanitäter hat nach Informationen von NDR Niedersachsen im Vorfeld des Prozesses zu Protokoll gegeben, dass der Angeklagte bei Eintreffen der Rettungskräfte sehr mitgenommen und ehrlich besorgt um das Kind gewirkt habe. Der 24-Jährige sei es auch gewesen, der am Morgen den Notarzt gerufen habe, hieß es. Das Urteil wird Mitte September erwartet.