Nach Großrazzia: Zwei mutmaßliche Drogenhändler in Untersuchungshaft
Nach einer Großrazzia im Westen Niedersachsens und im Großraum Bielefeld sitzen zwei Männer in Untersuchungshaft. Bei dem Einsatz am Dienstag waren Drogen im Wert von einer Million Euro sichergestellt worden.
Gegen die beiden mutmaßlichen Drogenhändler im Alter von 32 und 42 Jahren wurde am Mittwoch Haftbefehl erlassen. Beide kamen anschließend in Justizvollzugsanstalten, wie die Polizei Osnabrück am Donnerstag mitteilte. Eine bei der Razzia ebenfalls vorläufig festgenommene Frau kam dagegen frei.
Polizei: Organisierte Drogenkriminalität empfindlich getroffen
Bei den Durchsuchungen am Dienstagmorgen wurden insgesamt 22 Wohnungen und Immobilien in Osnabrück, Dinklage (Landkreis Vechta), Vechta, Wagenfeld (Landkreis Diepholz) sowie den nordrhein-westfälischen Städten Greven, Bielefeld und Holte-Stukenbrock durchsucht. Man habe die organisierte Drogenkriminalität empfindlich getroffen, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Osnabrück am Dienstag. "Wir haben in ein Wespennest gestochen."
Professionelle Plantage in Dinklage
Laut Staatsanwaltschaft Osnabrück entdeckten die Einsatzkräfte in Dinklage auf dem Gelände einer ehemaligen Fleischerei eine professionelle Indoor-Marihuana-Plantage, die sich über mehrere Etagen erstreckte. In der ehemaligen Kühlhalle fanden sie rund 800 Cannabis-Pflanzen und über 900 Setzlinge. In einer Wohnung in Osnabrück seien zwölf Kilogramm Cannabis gefunden worden, hieß es. Zudem wurden Kokain, Handys, eine scharfe Schusswaffe sowie Bargeld in Höhe von 80.000 Euro sichergestellt. Die Plantage wurde von der Polizei vollständig abgebaut. Die Pflanzen und Setzlinge sollen vernichtet werden.
150 Beamtinnen und Beamte im Einsatz
Nach Angaben eines Sprechers der Polizei waren bei der Razzia rund 150 Beamtinnen und Beamte im Einsatz. Unterstützt wurden sie von Spezialeinheiten aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, vom Zoll sowie von Drogenspürhunden. Außerdem seien bei der Razzia auch eine Tatortgruppe des BKA sowie der Bereitschaftspolizei der Zentralen Polizeidirektion Hannover und Polizeibeamte aus Nordrhein-Westfalen im Einsatz gewesen, hieß es.
Verdächtige seit August 2022 im Visier der Beamten
Die Zentrale Kriminalinspektion Osnabrück hatte seit August 2022 mehrere Verdächtige aus der Stadt und dem Landkreis ins Visier genommen, die einer Drogenhändler-Bande angehören sollen. Anfangs lag der Fokus der Ermittlungen auf einer Gruppe, die mit Betäubungsmitteln - hauptsächlich mit Marihuana - gehandelt haben soll. Dabei soll es den Ermittlern gelungen sein, die Hintermänner der illegalen Drogengeschäfte zu identifizieren. Insgesamt gebe es 17 Beschuldigte, so die Polizei. Die Personen werden verdächtigt, die Region seit längerer Zeit mit Drogen versorgt zu haben.