NABU klagt gegen Ausbau der E233 zwischen Meppen und Cloppenburg
Seit Jahrzehnten planen die Landkreise Emsland und Cloppenburg den Ausbau der Europastraße 233. Eigentlich soll der Ausbau im Jahr 2027 starten. Naturschützer klagen nun dagegen.
Der NABU Niedersachsen schaltet im Streit um den Ausbau der E233 das Bundesverwaltungsgericht ein. "Der vierstreifige Ausbau der E233 wird zu einer massiven Erhöhung der Verkehrsbelastung führen", sagt Holger Buschmann. Er ist Vorsitzender des NABU Niedersachsen. Durch den Verkehr würden mehr Schadstoffe in die Luft gelangen und damit nicht nur Anwohner belastet. "Insbesondere im Landschaftsschutzgebiet 'Ems' und im Naturschutzgebiet 'Versener Heidesee' befinden sich viele sehr wertvolle und zugleich stickstoffempfindliche Pflanzenarten und Lebensräume. Die zu erwartenden Beeinträchtigungen wurden nicht ausreichend berücksichtigt," so der Naturschützer.
Ausbau-Kosten auf rund eine Milliarde Euro geschätzt
Laut Straßenbauamt in Lingen wird der Baustart frühestens 2027 erfolgen. Es sei erwartbar gewesen, dass gegen ein so großes Projekt juristisch vorgegangen werde, teilte die Landesbehörde mit. Dort wartet man das Ergebnis ab. Es sei das gute Recht des NABU, gegen den Ausbau zu klagen, sagt der emsländische Landrat Marc-André Burgdorf (CDU). Er hält den Ausbau für die Wirtschaft in der Region für wichtig. An der NABU-Klage sind Bürgerinitiativen beteiligt. Sie sind nicht komplett gegen den Ausbau, sondern halten eine dreispurige Variante - und das auch nur in Teilbereichen - für ausreichend. Außerdem verweisen sie auf Ausbaukosten von über eine Milliarde Euro. Die E233 ist die kürzeste Verbindung zwischen Randstad in den Niederlanden bis zur A1 bei Emstek (Landkreis Cloppenburg) auf deutscher Seite. Die rund 80 Kilometer lange Strecke gilt als verkehrstechnisch wichtige Ost-West Achse.