Mordprozess nach Unfallflucht: Angeklagter leugnet Tat
Im Mordprozess um einen tödlichen Unfall auf der A33 bei Borgloh hat der 29-jährige Angeklagte die Tat geleugnet. Er habe den anderen Wagen nicht gerammt, sagte er vor dem Landgericht Osnabrück.
Nach Ansicht des Angeklagten habe er das später verunglückte Auto am 30. Oktober bei einem Überholmanöver auf der Autobahn bedrängt, weil ihm das vorausfahrende Fahrzeug zu langsam gewesen sei, sagte ein Sprecher des Landgerichts Osnabrück. Daraufhin habe ein Wettrennen zwischen ihm und dem 34-jährigen Fahrer des anderen Wagens stattgefunden. Dabei sei er selbst von dem 34-Jährigen gerammt und die Airbags in seinem Auto seien ausgelöst worden. Der 29-Jährige habe laut eigener Aussage auf dem Standstreifen angehalten, aber das andere Fahrzeug nicht mehr gesehen. Da der gebürtige Rumäne kein deutsch spreche, habe er statt der Polizei seinen Chef angerufen, sagte er vor Gericht. Dieser sei mit ihm schließlich zur Polizei gegangen. Der Vorsitzende Richter habe jedoch Widersprüche in der Aussage des Angeklagten gesehen, sagte ein Sprecher des Landgerichts Osnabrück.
29-Jähriger flüchtete vom Unfallort
Die Staatsanwaltschaft jedenfalls geht auch von einem anderen Tatgeschehen aus: Sie wirft dem 29-Jährigen vor, das andere Fahrzeug nach dem Überholen eines Lkw auf der A33 nahe der Anschlussstelle Borgloh (Landkreis Osnabrück) zunächst ausgebremst und anschließend gerammt zu haben. Das überholte Auto kam daraufhin von der Fahrbahn ab, überschlug sich mehrfach und kam nach ungefähr Hundert Metern zum Stehen, wie ein Gerichtssprecher dem NDR Niedersachsen sagte. Der 32-jährige Beifahrer des Wagens starb noch ein der Unfallstelle, der 34 Jahre alte Fahrer wurde schwer verletzt.
29-Jähriger wegen Mordes angeklagt
Der Mann ist wegen Mordes, gefährlicher Körperverletzung, Eingriffs in den Straßenverkehr sowie Unfallflucht angeklagt, wie der Gerichtssprecher dem NDR Niedersachsen mitteilte. Der 29-Jährige sitzt seit November vergangenen Jahres in der Justizvollzugsanstalt Lingen in Untersuchungshaft. Zum Prozessauftakt am Mittwoch sollte nach Angaben des Landgerichts Osnabrück auch ein Sachverständiger aussagen. Laut des Gerichtssprechers sind insgesamt 16 Zeuginnen und Zeugen geladen. Es sind fünf weitere Verhandlungstermine bis zum 3. Juni angesetzt.