Lingen: Prozess um Dacheinsturz endet mit Vergleich
Der Streit um das eingestürzte Dach einer Sporthalle in Lingen vor mehr als drei Jahren ist mit einem Vergleich zu Ende gegangen. Die Stadt Lingen und der beklagte Statiker hätten sich vor wenigen Wochen geeinigt, teilte das Landgericht Osnabrück am Montag mit. Der konkrete Inhalt des Vergleichs unterliege der Vertraulichkeit, hieß es. Die Stadt hatte den Statiker auf Schadenersatz verklagt und 137.500 Euro von ihm gefordert.
Statiker hatte Dach sieben Jahre vor Einsturz geprüft
Das Dach der 1966 errichteten Sporthalle der Johannisschule war im Januar 2017 eingestürzt. Menschen wurden nicht verletzt: Der Hausmeister hatte das Gebäude rechtzeitig gesperrt, nachdem ihm aufgefallen war, dass die Hallendecke sich verformt hatte. Einige Jahre zuvor war das Dach zusätzlich gedämmt und auf ihm eine Photovoltaikanlage installiert worden. Anlässlich dieser Sanierung hatte die Stadt im Jahr 2010 den Statiker beauftragt, die Dachkonstruktion zu prüfen. Nach Auffassung der Stadt führte er diesen Auftrag fehlerhaft aus, weshalb es schließlich zu dem Einsturz kam. Diesen Vorwurf hatte der Statiker stets zurückgewiesen: Er habe nur einen sehr eingeschränkten Prüfauftrag gehabt, so der Mann. Seiner Meinung nach stürzte das Dach wegen Schäden an den Holzträgern ein. Diese zu prüfen, sei aber nicht sein Auftrag gewesen.