Insolvenz von Schuhkette Reno: Konkurrent übernimmt 22 Filialen
Für die insolvente Schuhhandelskette Reno aus Osnabrück gibt es Hoffnung für einen Teil der Standorte: Der Konkurrent Kienast will 22 Filialen übernehmen. Das Insolvenzverfahren ist jetzt eröffnet.
Kienast wolle die Filialen mit den vorhandenen Arbeitsplätzen fortführen, sagte der Insolvenzverwalter Immo Hamer von Valtier am Donnerstag. Neun der Standorte sollen weiter unter dem Namen Reno betrieben werden. Darüber hinaus werde über die Übernahme weiterer Standorte und Mitarbeiter verhandelt, so von Valtier. Allerdings würden die entsprechenden Geschäfte dann nicht als Schuhläden weiterbetrieben. Konkreter äußerte sich der Insolvenzverwalter dazu nicht. Er sprach von einer guten Lösung für die Marke.
Kein Strom, keine neue Ware
Bei Reno waren die finanziellen Mittel im März nach Angaben des Insolvenzverwalters stark eingeschränkt. Nur knapp die Hälfte der nach Unternehmensangaben 180 Standorte sei noch mit Energie versorgt worden. Wegen Mietrückständen hätten Gebäudeeigentümer einem Drittel der Geschäfte gekündigt. Auch sei das Angebot an Produkten stark eingeschränkt gewesen, so von Valtier. Nach Unternehmensangaben arbeiteten zuletzt 1.100 Menschen bei Reno.
Insolvenzverfahren ist eröffnet
Nachdem Reno Ende März Insolvenz beantragt hatte, wurde das Verfahren am Donnerstag am Amtsgericht Hameln eröffnet. Auch die Tochterunternehmen in Österreich und der Schweiz befinden sich in Insolvenzverfahren. Mitte April war auch die frühere Muttergesellschaft HR Group aus Osnabrück zahlungsunfähig. Nach Angaben des Branchenverbands Textil Schuhe Lederwaren (BTE) hat im vergangenen Jahr jedes zehnte Schuhgeschäft den Betrieb eingestellt.