ISN-Jahrestreffen in Osnabrück: Schweinehalter besorgt
Immer mehr Schweinehalter geben auf - obwohl inzwischen wieder bessere Marktbedingungen herrschen. Die Branche führt das auf mehr Bürokratie, höhere Kosten und einen Mangel an Planungssicherheit zurück.
Das zeigte sich bei der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) am Dienstag in Osnabrück. Die Stimmung sei schlecht, die Investitionsbereitschaft in die Schweinehaltung gesunken. ISN-Geschäftsführer Torsten Staack sieht dafür die Politik mitverantwortlich. Er verwies auf steigende Kosten durch Tierhaltungs- und Emissionsauflagen und durch den Umbau auf höhere Haltungsstufen. Diese Kosten würden die Gewinne auffressen, sagte Staack.
ISN: Kosten in Millionenhöhe durch neue Auflagen
Durch neue Auflagen würden auf jeden Schweinehalter in Deutschland zusätzliche Kosten von mindestens einer Million Euro zukommen, so ISN-Vorsitzender Heinrich Dierkes. Um diese abzudecken, müssten die Erzeugerpreise um mindestens ein Viertel ansteigen. Dass es so auf Dauer komme, würden die meisten Schweinehalter bezweifeln, betonte Dierkes.
Konferenz dreht sich um Fragen zum Tierwohl
Zentral ging es bei der Mitgliederversammlung am Dienstag um das Thema "Tierwohl". Dem Treffen der Landwirte lagen Fragen zugrunde wie: Was genau bedeutet Tierwohl in der Umsetzung für die Bauern? Wie sollen sie ihre Ställe umbauen, welches Futter sollen die Schweine bekommen und woher soll das stammen? Und wie wird künftig der CO2-Fußabdruck gemessen?
Landwirte wenden sich direkt an die Schlachtkonzerne
Aus der Politik kämen jedoch keine zuverlässigen Vorgaben, sagte ISN-Geschäftsführer Staack. Viele Richtlinien zur Umsetzung des Tierwohls seien widersprüchlich. Daher würden sich die Landwirte direkt an die Schlachtkonzerne wie Tönnies und Westfleisch wenden, um zu erfahren, was Verbraucher und Handel sich wünschen.