Bombenfund in Osnabrück: Sprengmeister untersuchen Blindgänger

Stand: 16.03.2025 15:16 Uhr

Der Verdacht hat sich bestätigt: Im Osnabrücker Stadtteil Voxtrup liegt eine Weltkriegsbombe. Am Vormittag wurde das Gebiet geräumt - 4.250 Menschen sind betroffen. Auch die A33 ist gesperrt.

Bei dem Blindgänger handelt es sich nach Angaben der Stadt Osnabrück um eine 500 Pfund schwere britische Fliegerbombe. Sie habe einen chemischen Zünder, der am Heck der Bombe eingebaut sei. Ein Team aus zwei Sprengmeistern und drei Assistenten versuche derzeit, den Zünder aus der Ferne zu entschärfen, so die Stadt. Dabei setzten sie eine sogenannte Raketenklemme ein - ein Schraubwerkzeug, mit dem der Zünder aus einem Blindgänger herausgedreht werden kann. Sollte eine Sprengung notwendig sein, stünden laut Stadt zunächst weitere Vorarbeiten an: Unter anderem müsse dann ein Wall aus Sand oder Wassersäcken angelegt werden, der die Detonationswucht nach oben ableite, hieß es.

Evakuierung verlief ohne Zwischenfälle

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hatte am Mittag seine Arbeit begonnen. Zuvor hatten Einsatzkräfte der Polizei das Evakuierungsgebiet vollständig geräumt. "Evakuierungsverweigerer" habe es nicht gegeben, so die Stadt. Anwohnerinnen und Anwohner waren aufgefordert, bis 9 Uhr ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Nach Behördenangaben hatten Luftbildaufnahmen darauf hingedeutet, dass in Voxtrup ein Blindgänger im Boden liegt. Neben den Wohngebieten befindet sich auch ein Teil der A33 im Sperrbereich.

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Demo für mehr Klimaschutz auf gesperrter Autobahn

Laut Stadt ist die Autobahn zwischen Fledder und Lüstringen in beiden Richtungen voll gesperrt. Während das Evakuierungsgebiet geprüft wurde, nutzte die Initiative "Fridays for Future" die Sperrung der A33 für eine Demonstration. Laut Stadt demonstrierten etwa 195 Menschen mit ihren Rädern auf der Autobahn für mehr Klimaschutz. Im Vorfeld der Evakuierung wurde eine interaktive Karte veröffentlicht, die den genauen Bereich des Sperrgebiets zeigt und welche Straßen geräumt werden müssen. Für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger ist ein Evakuierungszentrum eingerichtet, zu dem Einsatzbusse von den Haltestellen im Evakuierungsbereich fahren.

Weitere Verdachtsfälle werden untersucht

Am 6. April ist bereits die nächste Aktion in Osnabrück geplant. Im Lokviertel müssen nach Angaben der Stadt mögliche Bombenblindgänger identifiziert werden. Bei Sondierungsarbeiten wurden bislang zehn Verdachtsfälle entdeckt, von denen sich vier als Blindgänger herausgestellt haben, drei weitere Fälle müssen noch untersucht werden.

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Ein Fahrzeug der Kampfmittelbeseitigung steht vor dem Gebiet der Bombenfundstelle im Lokviertel. © dpa Foto: Friso Gentsch

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 16.03.2025 | 08:00 Uhr

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