Betrug an Geldautomaten: Mutmaßliche Bandenmitglieder verhaftet
Beide von der Polizei Osnabrück festgenommenen Männer sollen einer aus dem Ausland agierenden Bande angehören. Diese soll per Skimming an Geldautomaten Bankdaten ausspähen und dann Konten leer räumen.
Einsatzkräfte der Polizei sollen die beiden mutmaßlichen Bandenmitglieder im Alter von 21 und 25 Jahren vergangenen Freitag auf frischer Tat in Quakenbrück (Landkreis Osnabrück) ertappt haben, wie die Polizei Osnabrück mitteilte. "Das ist ein empfindlicher Schlag gegen das organisierte Verbrechen", sagte Polizeisprecher Marco Ellermann. Die intensiven Ermittlungen hätten dazu geführt, dass dieses kriminelle Netzwerk aufgedeckt werden konnte.
Mutmaßliche Bande soll 600.000 Euro erbeutet haben
Bereits im November 2022 hatten Polizistinnen und Polizisten in Kassel zwei weitere mutmaßliche Bandenmitglieder festgenommen und mehrere illegale Skimmingmodule im Fahrzeug sichergestellt. Die Polizei vermutet, dass die Bande insgesamt aus mindestens acht Mitgliedern besteht. Bislang sollen die Kriminellen allein in Niedersachsen rund 600.000 Euro erbeutet haben.
Polizei geht von bis zu 700 Taten aus
Die Bande könnte für rund 700 Taten verantwortlich sein, davon mindestens 100 in Niedersachsen, so die Polizei. Mutmaßliche Tatorte waren unter anderem Osnabrück, Hannover, Hildesheim und Goslar. Laut Polizeiangaben sind die Ermittlerinnen und Ermittler der mutmaßlichen Bande seit mehr als einem Jahr auf der Spur. Führend ermittelt die Staatsanwaltschaft Osnabrück. Die mutmaßlichen Täter von Quakenbrück sitzen derzeit in Untersuchungshaft.
Täter verdienen mit Skimming ihren Lebensunterhalt
Nach Ansicht der Ermittlerinnen und Ermittler gehen solche Tätergruppen äußerst konspirativ, arbeitsteilig und professionell vor. Zudem seien sie bundesweit und darüber hinaus aktiv, hieß es. "Diese Tätergruppierungen verdienen sich mit der illegalen Manipulation von Geldautomaten in Deutschland ihren Lebensunterhalt", so Polizeisprecher Ellermann. Mehrere Gruppen sollen aktiv sein. Ob sie getrennt oder mitunter auch zusammen agieren, ist derzeit nicht bekannt.
Daten werden an Geldautomaten ausgespäht
Beim Skimming (Englisch für "abschöpfen") werden an manipulierten Geldautomaten Daten ausgespäht, dann heben die Täter Geld von fremden Konten ab. Die Täter spähen die Bezahldaten zwar in Deutschland aus, heben das Geld aber im außereuropäischen Ausland ab. Dort sind die Sicherheitsstandards teilweise niedriger.
Tipps der Polizei: Wie Sie sich vor Skimming schützen
- Seien Sie vorsichtig mit Ihren Zahlungsdaten. Bewahren Sie nie Ihre Karte und PIN gemeinsam auf
- Nutzen Sie Geldautomaten nicht, wenn Ihnen etwas komisch vorkommt
- Schützen Sie die PIN-Eingabe immer mit Ihrer freien Hand
- Überprüfen Sie immer den Geldautomaten: Gibt es ungewöhnliche Verblendungen oder Leisten? Versuchen Sie, leicht daran zu ziehen, oft sind diese nicht fest angebracht
- Meiden Sie Automaten in Außenbereichen. Diese sind häufiger manipuliert, da sie häufig nicht beaufsichtigt werden
- Geben Sie niemals Ihre PIN ein, wenn Sie die Tür zur Filiale öffnen. Keine Sparkasse oder Bank würde das verlangen
- Bei dem Verdacht der Ausspähung Ihrer Kartendaten lassen Sie umgehend die Karte über Ihre Bank beziehungsweise den bundesweiten Sperrnotruf unter 116 116 sperren und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei