Wasserversorgung in Wilhelmshaven gestört: 45.000 Haushalte betroffen
In Wilhelmshaven gibt es nach dem Bruch einer Hauptwasserleitung seit dem Vormittag Probleme bei der Wasserversorgung. Wie lange die Reparatur dauert, ist unklar. Die Stadt fordert zum Wassersparen auf.
Nach Angaben der Stadt sind rund 45.000 Haushalte in unterschiedlichem Ausmaß von dem Schaden betroffen, ein Krisenstab habe bereits beraten. Die Menschen sind dazu aufgefordert, mit dem noch im Netz vorhandenen Trinkwasser sparsam umzugehen. Da noch teilweise Wasser im Trinkwassernetz vorhanden sei, würden vorerst keine Ausgabestellen für Trinkwasser eingerichtet, auch eine Notfallversorgung sei bislang nicht notwendig. Geräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Rasensprenger sollten vorerst nicht benutzt werden. Vor allem sollte die Bevölkerung auf ältere Mitmenschen und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen achtgeben und die Notrufnummern für Notfälle freihalten.
Hochschule geschlossen, Probleme in Pflegeheimen
Das Klinikum ist laut einer Stadtsprecherin weniger stark von dem Druckabfall im Wassernetz betroffen. Die Klinik verfüge über eine eigene Druckerhöhungsanlage und deswegen sollte dort das Wasser fließen, so die Stadtsprecherin. Derweil haben andere Unternehmen und Institute ihre Belegschaft zum Teil nach Hause geschickt. So wurde etwa auch die Jade Hochschule geschlossen, weil dort kein Wasser mehr in den Löschschläuchen ist. Auch die Pflegeheime sind in Sorge, da viele Bewohnerinnen und Bewohner regelmäßig gewaschen werden müssen, was derzeit kaum möglich sei. Trinkwasser in Flaschen gebe es aber genug, sagte ein Mitarbeiter des Pauline Ahlsdorff Altenwohnheims. Nach Angaben der Stadt ist die Löschwasserversorgung für die Feuerwehren über Fahrzeuge mit großen Wassertanks gesichert. Diese könnten zudem bei Bedarf aus Gewässern Wasser saugen.
GEW: Erster Schaden verursacht Folgeschaden
Die Schäden an der Wasserleitung sind laut Stadt bei Bauarbeiten entstanden. Bereits am Vormittag hatte der städtische Versorger GEW mitgeteilt, dass die Hauptwasserleitung in Schortens-Accum (Landkreis Friesland), nur wenige Kilometer von Wilhelmshaven entfernt, gebrochen sei. Wie der Technische Leiter von GEW Frank Czieslik erklärt, sei über eine andere Leitung weiterhin Wasser nachgepumpt worden. Durch diesen erhöhten Druck wiederum sei dann eine weitere Leitung beschädigt worden. Dies habe zur Folge gehabt, dass schließlich der Wasserstand im Wasserbehälter Bismarckturm gesunken und deshalb der Druck im Wassernetz abgefallen sei. Die zweite Leitung auf Höhe der Gaststätte Antonslust konnte laut Stadt bereits am Nachmittag wieder repariert werden.
GEW: Reparatur könnte mehrere Stunden dauern
Nach wie vor fließe aber Wasser über ein zweites Wasserwerk sowie intakte Leitungen nach Wilhelmshaven, so Czieslik. Wie der Versorger GEW auf seiner Internetseite und bei Facebook mitteilt, wird "mit Hochdruck" an einer Lösung gearbeitet. Noch ist nicht bekannt, wie lange die Reparaturarbeiten dauern werden. Laut GEW könnte der Wasserdruck und damit eine sicherere Wasserversorgung über die Nacht wieder hergestellt sein.
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