Voller Einsatz: Niedersachsen trainiert für Katastrophenfälle
Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte und Behörden haben am Samstag in Hannover und Celle Großeinsätze geprobt. Auch in Cuxhaven lief eine Übung. Hunderte Einsatzkräfte waren dabei.
In Hannover wurde ein komplexes Szenario geübt: ein Angriff durch mehrere bewaffnete Täter auf eine öffentliche Veranstaltung mit vielen Toten und Verletzten und eine anschließende Geiselnahme. Im Zusammenhang mit dem Anschlag folgte später eine weitere Geiselnahme - diesen Einsatz übten die Kräfte auf dem Betriebshof der Verkehrsbetriebe Üstra. Neben Polizeieinheiten wie dem Spezialeinsatzkommando (SEK) und der Bereitschaftspolizei waren unter anderem Feuerwehr und Rettungsdienste an dem Training beteiligt. Die Übung war darüber hinaus der Abschluss eines Kurses für Leitende Notärztinnen und Notärzte aus ganz Deutschland. In Celle wurde derweil ein Anschlag auf einen Bus simuliert.
Wie gut arbeiten Behörden zusammen?
Ein Fokus lag darauf, wie gut die beteiligten Behörden sich untereinander abstimmen. Es sei wichtig, die für solche Fälle vorhandenen Konzepte immer wieder mit solchen Übungen auf die Probe zu stellen, "weil sich Gefahren verändern, weil sich Täterstrukturen verändern und weil sich Tatmotivationen verändern", sagte ein Polizeisprecher.
Feuerwehr und Polizei sind zufrieden mit Anti-Terror-Übung
"Die Übung basierte auf Szenarien, mit denen die Polizei tatsächlich jederzeit konfrontiert werden kann", so Axel Brockmann, Landespolizeipräsident Niedersachsen. Sie habe gezeigt, dass "alle beteiligten Behörden in dieser Hinsicht gut aufgestellt sind und die Zusammenarbeit gut funktioniert." Christoph Bahlmann, Direktor der Feuerwehr Hannover, betonte die Bedeutung der engen Zusammenarbeit mit der Polizei in Gefahrenlagen. "Auch in diesen kritischen Lagen können Verletzte adäquat versorgt und unsere erprobten Konzepte angewendet werden."
Szenarien der Übungen waren geheim
Die Einsatzkräfte des Landeskriminalamts (LKA), der Polizei aus Hannover und Lüneburg, der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen, von Feuerwehr, Rettungskräften und Behörden wussten laut Polizei im Vorfeld nicht, welche Inhalte die Übungen haben würden. Sie mussten selbstständig ermitteln, ob die Taten in Celle und Hannover zusammenhängen, die Verletzten versorgen und abtransportieren, die Täter festnehmen.
Cuxhaven: Retter trainieren Wasserversorgung
In Cuxhaven trainierten Feuerwehren und Katastrophenschutz am Samstag auf einem Militärgelände, Wasserleitungen zu legen. Sollte die Wasserversorgung ausfallen, sollen sie bereit sein, den Menschen frisches Wasser zur Verfügung zu stellen.
Niedersachsen und Bayern üben gemeinsam Brandbekämpfung
In der kommenden Woche wird die Trainingsreihe fortgesetzt. Vom 26. bis 29. September üben Niedersachsen und Bayern gemeinsam für einen weiteren Katastrophenfall: Großfeuer und Vegetationsbrände. Rund 1.000 überwiegend ehrenamtliche Feuerwehrleute aus Niedersachsen und Bayern sollen teilnehmen. Auf einer Fläche von 270 Hektar im Landkreis Celle werden sie mit Hubschraubern und Löschflugzeugen Vegetationsbrandbekämpfung am Boden und aus der Luft trainieren.