Varel: Brand in Porzellanfabrik - Drohne sucht Glutnester
In einer Porzellanfabrik in Varel ist am Donnerstagabend ein Großbrand ausgebrochen. Mehrere Lagerhallen der Firma "Friesland Porzellan" sind zerstört worden. Das ganze Ausmaß ist noch nicht abzusehen.
110 Feuerwehrleute seien noch auf dem Gelände im Landkreis Friesland im Einsatz, eine Halle brenne zudem noch immer, sagte Bernd Steffen, Varels Stadtbrandmeister, dem NDR Niedersachsen. Von den insgesamt 14 Gebäuden sind laut Steffen sieben zerstört. Der komplette Schaden werde erst sichtbar sein, wenn das Gelände betreten werden kann. Mit Drohnen sucht die Feuerwehr aus der Luft nach weiteren Glutnestern. Das Feuer habe sich so schnell ausbreiten können, weil die Lagerhallen dicht beieinander stehen. Zudem seien die Gebäude aus den 50er-Jahren mit viel Holz und Bitumen gebaut worden. Das habe wie Zunder gebrannt, so Steffen. Verletzt wurde niemand.
Zeitweise 250 Einsatzkräfte auf Gelände der Porzellanfabrik
Das Feuer war am Donnerstagabend auf dem Gelände der Firma "Friesland Porzellan" ausgebrochen. Anwohner hatten den Großbrand gemeldet. Nach Angaben der Polizei waren zwischenzeitlich bis zu 250 Kräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks (THW) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Einsatz. Auch Landwirte halfen mit Traktoren und Wassertanks bei den Löscharbeiten. So wurde verhindert, dass sich das Feuer auf den naheliegenden Wald ausbreiten konnte. Sven Ambrosy (SPD), Landrat im Landkreis Friesland, lobte die Einsatzkräfte. Sie alle hätten einen super Job gemacht, sagte er dem NDR Niedersachsen.
VIDEO: Porzellanfabrik in Varel bei Brand fast komplett zerstört (2 Min)
Dichte Rauchwolke: Anwohner sollen Fenster geschlossen halten
Nach Angaben eines Polizeisprechers kann die Brandursache erst geklärt werden, wenn der Brandort erkaltet ist. Sachverständige sollen das Gelände in den kommenden Tagen untersuchen. Den Angaben zufolge waren meterhohe Flammen aus den Lagerhallen geschlagen, eine dichte Rauchwolke war weithin zu sehen. Anwohner waren wegen der starken Rauchentwicklung am Donnerstagabend aufgerufen worden, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auch am Freitag galt diese Warnung noch. Laut Polizei stehen auf dem verwinkelten Gelände der Fabrik insgesamt 14 Hallen dicht beieinander. Die in den 50er-Jahren errichtete Porzellanfabrik gehörte bis 1991 zur Firmengruppe Melitta. Unter der Marke "Friesland Porzellan" wird in Varel bis heute Kaffeegeschirr hergestellt.
