Tödlicher Lkw-Unfall auf B6: Richterin zieht Mord in Betracht
Ein heute 44-Jahre alter Mann aus Sulingen muss sich ein zweites Mal vor dem Landgericht Verden wegen eines von ihm verursachten Lkw-Unfalls verantworten. Ein Fahrer aus den Niederlanden war gestorben.
Der Beschuldigte hatte im November 2020 seinen Sattelschlepper auf der Bundesstraße 6 in Bruchhausen-Vilsen (Landkreis Diepholz) auf die Gegenfahrbahn gelenkt. Es kam zu einem Frontalzusammenstoß mit einem entgegenkommenden Sattelzug aus den Niederlanden. Dessen Fahrer kam ums Leben. Der Beschuldigte selbst wurde schwer verletzt.
Gericht hält auch Mord-Urteil für möglich
Die Staatsanwaltschaft Verden wirft dem Angeklagten vor, diesen Unfall bewusst herbeigeführt zu haben. Heute wies die Vorsitzende Richterin zu Beginn der Verhandlung darauf hin, dass auch ein Urteil wegen Mordes infrage komme. Daraufhin beantragte der Verteidiger, das Verfahren für zehn Tage auszusetzen, um sich auf die neue Anklage vorbereiten zu können.
Bundesgerichtshof hatte erstes Urteil aufgehoben
Im ersten Verfahren war der Angeklagte vom Landgericht Verden am 6. Oktober 2022 zu einem Jahr Haft wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen Revision eingelegt. Der Bundesgerichtshof hatte das erste Urteil im Februar 2024 aufgehoben und den Fall zur erneuten Verhandlung zurück an das Landgericht Verden überwiesen. Der Prozess soll am 18. November fortgesetzt werden. Dann sollen erste Zeugen vernommen werden.