Sexuelle Übergriffe auf Minderjährige: Tennis-Trainer gesteht
Über mehrere Jahre soll ein Bremerhavener seine Tätigkeit als Tennis-Trainer für sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche ausgenutzt haben. Am ersten Prozesstag hat der 46-Jährige nach Angaben seines Anwalts alles gestanden.
Das Bremer Landgericht hörte sein Geständnis am Montag unter Ausschluss der Öffentlichkeit an. Als Begründung dafür nannte die Vorsitzende Richterin die Schutzwürdigkeit der Intimsphäre des Angeklagten sowie der Geschädigten. Wie der Verteidiger nach dem Verhandlungstag sagte, hat der 46-Jährige am ersten Prozesstag alles gestanden. Außerdem betonte er, dass sein Mandant sich bessern wolle und bereits eine Therapie mache.
Staatsanwaltschaft wirft Angeklagtem über 100 Sexualdelikte vor
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagtem vor, im Jahr 2016 sowie zwischen 2018 und 2023 Minderjährige dazu gebracht zu haben, ihm freiwillig und teilweise gegen Bezahlung Videos von sich mit sexuellem Inhalt zuzusenden oder diese vom Angeklagten selbst erstellen zu lassen. Außerdem soll der Angeklagte heimlich Aufnahmen von unbekleideten Minderjährigen unter anderem in der Umkleidekabine oder Dusche gemacht haben. Insgesamt wirft ihm die Staatsanwaltschaft mehr als hundert sexuelle Übergriffe vor. Zudem soll er Hunderte Video- und Bilddateien gespeichert haben, die Kinder bei sexuellen Handlungen zeigen. Selbst angefasst haben soll der Mann die Kinder nicht.
Opfer waren männlich und minderjährig
Ermittler hatten Ende Juni 2023 das Gelände des Tennisclubs Rot-Weiß Bremerhaven durchsucht, wo der Trainer unter anderem tätig war. Der Mann wurde festgenommen und kam für mehrere Monate in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen waren nach Recherchen von "buten un binnen", NDR und "Nordseezeitung" ins Rollen gekommen, weil sich ein betroffener Junge seinen Eltern anvertraut hatte. Um wie viele Opfer es sich genau handelt, ist NDR Informationen zufolge noch nicht klar. Laut früheren Angaben der Staatsanwaltschaft waren alle Opfer männlich und zu den Tatzeiten zwischen 11 und 15 Jahren alt.
Mehrjährige Haftstrafe droht
Das Landgericht Bremen hat vier Verhandlungstermine in dem Prozess angesetzt. Am 4. Februar soll der Prozess fortgesetzt werden. Sollte der 46-Jährige verurteilt werden, muss er mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen.