Seenotretter bergen havarierte Fähre mit zwölf Menschen an Bord
Ein Seenotrettungsboot hat am Freitagabend vor Norden-Norddeich (Landkreis Aurich) eine Inselfähre aus einer bedrohlichen Lage befreit. Stürmischer Wind hatte das Boot auf einen Leitdamm gedrückt.
Auf dem Weg nach Juist habe die Schnellfähre "Töwi II" Motorprobleme bekommen, teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit. Der Wind drückte das Boot auf den östlichen Leitdamm von Norddeich, wo es durch den starken Seegang immer wieder gegen die Steine schlug. An Bord waren zwei Besatzungsmitglieder und zehn Fahrgäste, darunter auch zwei Kleinkinder.
Ein Schwesterboot scheiterte bei der Rettung
Zunächst habe ein Schwesterboot der "Töwi II" versucht, die Inselfähre freizuschleppen, teilte die DGzRS mit. Dabei kollidierten die beiden Boote jedoch und wurden beschädigt. Das Schwesterboot konnte den Hafen kurz darauf aus eigener Kraft erreichen. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichte das Seenotrettungsboot "Otto Diersch" den Einsatzort. "Die See schlug ständig über die beiden Leitdämme hinweg, dazwischen standen etwa anderthalb Meter Welle. Wir mussten uns äußerst vorsichtig an den Havaristen herantasten“, erklärte Bootsführer Richard Kölber.
Fahrgäste und Besatzung blieben unverletzt
Wegen des starken Seegangs konnte die Besatzung erst im vierten Anlauf eine Leinenverbindung zu der Inselfähre herstellen. Das Seenotrettungsboot schleppte die kleine Fähre zurück nach Norddeich. Die zwölf Menschen an Bord blieben unverletzt und kamen mit einem Schrecken davon.