"Purple Beach": Düngemittelwolke erreicht Küste
Nach der Havarie des Düngemittel-Frachters "Purple Beach" vor der Insel Helgoland wurden Bewohner der Nordseeküste aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Das für maritime Notfälle zuständige Cuxhavener Havariekommando warnt zudem vor Geruchsbelästigung. Auf den ostfriesischen Inseln wie auch auf dem Festland riecht es an einigen Orten nach Düngemitteln. Es handele sich aber um eine Vorsichtsmaßnahme, so das Havariekommando. Eine "unmittelbare gesundheitliche Gefährdung" für die Bevölkerung bestehe nach ersten Erkenntnissen nicht. Die Warnung gilt für Anwohner der Landkreise Wittmund, Friesland, Cuxhaven, Ammerland, Wesermarsch sowie in den Städten Wilhelmshaven und Bremerhaven.
Keine Hinweise auf Gefahrstoffe in der Luft
Das Havariekommando misst seit heute Morgen die Luftqualität in unmittelbarer Nähe des Frachters sowie an mehreren Stellen auf dem Festland. Gefährliche Stoffe seien nicht nachgewiesen worden. Auch Messungen eines Überwachungsflugzeugs hätten keine Hinweise auf Gefahrstoffkonzentrationen ergeben, teilte die Einsatzleitung mit.
Sprühnebel soll Wolke niederdrücken
Um die Geruchsbildung zu reduzieren und die Wolke zurückzudrängen, legen die Notfallbekämpfungsschiffe "Mellum" und "Neuwerk" nach Angaben des Havariekommandos derzeit einen Sprühnebel aus Wasser über den Havaristen.
Fünf-Kilometer-Sperrzone wurde eingerichtet
Die Purple Beach liegt 30 Kilometer westlich der Insel Helgoland auf der sogenannten Tiefwasserreede in der Deutschen Bucht vor Anker. Die Besatzung der "Purple Beach" hatte am Montagabend Rauchentwicklung in einem der Laderäume des 192 Meter langen Schiffs bemerkt. Es besteht Explosionsgefahr.