Norderney: Wind und Strömung spülen Tausende Quallen an
Auf Norderney sind Tausende blaue Quallen angespült worden. Die Wurzelmund-Quallen wurden mit dem anhaltenden Nordwestwind an Land getragen, wo sie verendeten.
"Quallen haben wir immer wieder mal an der Nordseeküste", sagte Berit Finkennest, biologische Meereskundlerin im Wattenmeer-Nationalparkhaus Watt Welten auf Norderney am Montag. "Was schon ungewöhnlich ist, ist wie viele von denen wir zurzeit sehen." Laut der Expertin könnten es Tausende sein. Es handelt sich demnach um Wurzelmundquallen, umgangssprachlich auch als Blumenkohl-Quallen bekannt, deren Schirm einen Durchmesser von bis zu 60 Zentimeter haben kann. "Eine Wurzelmundqualle hat keinerlei Nesselfäden", sagte Finkennest. "Das heißt, da ist nichts, was brennen könnte."
Wind trieb Tiere Richtung Küste
Nach Angaben der Schutzstation Wattenmeer befindet sich das Fortpflanzungsgebiet dieser Quallenart im Atlantik und im Ärmelkanal. Nur mit der Strömung gelangen die Tiere in die Nordsee. Das sei vor allem im Spätsommer oder Herbst der Fall, jetzt im November sei das Vorkommen in dieser Menge eher ungewöhnlich, sagte Finkennest. Die Experten gehen davon aus, dass der Wind die Tiere an der Wasseroberfläche in den vergangenen Tagen in Richtung Küste - und damit nach Norderney getrieben hat. Entweder werde die nächste höhere Flut die Tiere zurück ins Meer spülen oder sie zersetzen sich am Stand.