Gestrandetes Segelboot auf Norderney ist abtransportiert
Ein auf Norderney gestrandetes Segelboot ist am Freitagmittag geborgen worden. Das selbst gebaute Boot war am Montag vor der Insel auf Grund gelaufen. Was künftig damit passiert, ist unklar.
Eine Spezialfirma hat das Boot mit dem Namen "Wibo" abtransportiert. Zwei Bagger haben das Segelboot dabei zuerst freigeschaufelt. Danach wurde es von zwei Kränen auf einen Tieflader gehoben und über den Landweg abgeschleppt. Dabei ist das Boot nicht in mehrere Einzelteile zerbrochen, wie zunächst befürchtet, sondern ganz geblieben. Laut Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs (parteilos) wird das Boot vorübergehend zu einem Unternehmen auf der Insel gebracht. Dort soll es etwa eine Woche bleiben. Wie es dann mit dem Boot weitergeht, ist laut Ulrichs unklar. Der Eigentümer habe sich noch nicht entschieden, ob er sein Boot behalten will. Auch wer für die Kosten des Transports aufkommt - Eigentümer oder Insel - ist noch offen.
Organisation von Abtransport gestaltete sich schwierig
Das in den Medien als "Geisterschiff" bezeichnete Boot war am Montag am Hauptbadestrand der Insel auf Grund gelaufen und hatte sich seitdem zu einer Attraktion für Insulaner und Touristen entwickelt. Die Inselverwaltung hatte bei der Bergung des umgebauten Plattbodenboots aufs Tempo gedrückt. "Wir haben Sturmflutsaison, bei einer starken Flut könnte das Boot angespült werden und den Küstenschutz beschädigen", sagte ein Inselsprecher am Mittwoch.
Insel zeigt Solidarität mit dem Bootseigentümer
Nach Angaben der Polizei vom Dienstag hat das Segelboot keinen funktionierenden Motor, keinen Anker und einen Ruderschaden. "Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Segelschiff bei uns strandet", sagte der Inselsprecher. Der Seemann war mit dem Boot laut Polizei auf der Nordsee von Juist nach Emden unterwegs gewesen. Er stammt aus Freiburg. Der 75-Jährige hatte offenbar vorübergehend auf dem Segelboot am Strand der Insel gelebt. Er bekomme nun aber viel Hilfe von den Inselbewohnern, so Bürgermeister Ulrichs. So erhalte der Bootsbesitzer Essen und Obdach. Es melden sich laut Ulrichs außerdem viele Freiwillige, um dem 75-Jährigen bei der Reparatur des Seglers zu helfen. Zudem seien bei einer Spendenaktion mehr als 2.500 Euro für den Seemann zusammengekommen.
Seit mehr als 50 Jahren liegt am Oststrand von Norderney außerdem das Wrack eines Muschelsaugers - ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel und Fotomotiv.