Ostfrieslands Antwort auf die Currywurst: Deichschaf-Bratwurst
Das Lammfleisch in Restaurants kommt oft aus Neuseeland. Die Nationalparkverwaltung Wattenmeer will das mit verschiedenen Partnern aus der Region ändern und Lammbratwurst von Deichschafen vermarkten.
Rund 60.000 Schafe grasen von Frühjahr bis Herbst auf den Deichen Ostfrieslands - und sie bekommen regelmäßig Nachwuchs. Die Lämmer müssen bis zum Alter von einem Jahr vermarktet werden. Aktuell werden Lammkeulen und Rücken bereits an ausgewählte Hotels in der Region verkauft. Dazu soll jetzt die Lammbratwurst kommen.
Die Bratwurst vom Deichschaf soll die regionale Wirtschaft stärken
Die Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven will nach eigenen Angaben mit der Bratwurst vom Deichlamm auch das Wattenmeer bei den Gästen besser bekannt machen und damit zu seinem Schutz beitragen. Die Vermarktung der Lammbratwurst soll außerdem die regionale Wirtschaft fördern. "Menschen wie die Deichschäfer, aber auch der Fleischer und die Gastronomie sollen von ihrer Arbeit für die Natur am Deich leben können", sagt Astrid Martin von der Nationalparkverwaltung.
Lammfleisch aus Neuseeland ist günstiger - und immer verfügbar
Bislang greift die Gastronomie in drei von vier Fällen auf Lammfleisch aus dem Großhandel zurück. Dieses kommt meistens aus Neuseeland. Das Problem: Hotels und Restaurants würden gerne regelmäßig regionales Lammfleisch abnehmen. Doch die Lämmer werden in der Regel nur von Dezember bis März geboren. Lammfleisch aus Neuseeland ist in größeren Mengen immer verfügbar - und günstiger. Die Deichschäfer und -schäferinnen aus Ostfriesland verkaufen das Lammfleisch der Deichschafe deshalb auch nach Frankreich. Dort wird es als Delikatesse geschätzt.