Mit Gasbrenner hantiert: Dachstuhl abgebrannt, Waldbrand verhindert
Sie wollen Spinnweben und Unkraut abbrennen. Doch plötzlich stehen ein Schuppen in Sandkrug und ein Dachstuhl in Wrestedt in Flammen - und beinahe ein Wald. Die Feuerwehr warnt bei der Trockenheit vor Flammarbeiten.
Im ersten Fall kommt ein 85 Jahre alter Mann im Landkreis Oldenburg mit dem Schrecken und leichten Verletzungen davon. Der Senior rückt am Dienstagnachmittag in Sandkrug, einem Ortsteil von Hatten, Spinnweben mit einem Gasbrenner zu Leibe - und zündet damit seinen Schuppen an. Dunkler Rauch steigt auf. Feuerwehrleute sehen die starke Rauchentwicklung vom vier Kilometer entfernten Feuerwehrhaus aus.
Landwirt schafft 40.000 Liter Wasser zum Brandort
Bevor die Feuerwehr am Unglücksort eintrifft, steht der Schuppen voll in Flammen. Das Feuer droht auf die benachbarte Doppelgarage und einen Wald überzugreifen. Zum Glück passt die Nachbarschaft auf: Ein Landwirt ist mit einen mit Wasser gefülltem Güllefass zur Stelle und beginnt zu löschen. "Aufgrund der Trockenheit hat es uns sehr geholfen, dass 40 Kubikmeter Wasser an der Einsatzstelle waren. Wir konnten damit einen größeren Flächen- und Waldbrand verhindern", sagt ein Feuerwehrsprecher. Er warnt: "Aktuell muss man mit Feuer sehr umsichtig sein. Ein kleines Feuer kann sich schnell zum Großbrand ausweiten."
Schnelle Reaktion des Landwirts rettet Oldtimer
Im Landkreis Oldenburg befinde man sich aktuell zwischen der Waldbrandwarnstufe drei und vier. Brände breiteten sich rasch aus. "Wir sind sehr bemüht darum, unsere örtlichen Landwirte anzusprechen, Wasser in Güllefässern bereitzustellen", sagt der Feuerwehrmann. Das habe "wunderbar funktioniert". Mit Hilfe des Landwirts verhindert die Feuerwehr einen Waldbrand und rettet die Garage - und in dieser einen Oldtimer. Eine Strafverfolgung wegen fahrlässiger Brandstiftung muss der 85-Jährige nicht befürchten. Den eigenen Schuppen abzufackeln, sei nicht strafbar, sagt ein Polizeisprecher dem NDR in Niedersachsen. Den entstandenen Schaden schätzt die Polizei auf 2.300 Euro.
100.000 Euro Schaden bei Dachstuhlbrand in Wrestedt
Im Landkreis Uelzen geht ein ähnlicher Brand nicht so glimpflich aus. Bewohner eines Einfamilienhauses in einem Ortsteil von Wrestedt gehen nach ersten Erkenntnissen der Polizei mit Feuer gegen Unkraut vor. Dadurch gerät gegen 17.30 Uhr in dem Garten eine Hecke in Brand. Das Feuer greift schnell auf den Dachstuhl des Gebäudes über. Feuerwehrkräfte verhindern gerade so, dass sich das Feuer auch im Erdgeschoss ausbreitet. Der Schaden ist dennoch enorm. Die Polizei schätzt ihn auf 100.000 Euro. Ein Bewohner erleidet einen Schwächeanfall und kommt mit einem Rettungswagen ins Klinikum Uelzen.
Flammarbeiten - das sollten Sie beachten:
- Abflammgeräte mit offener Flamme nur auf festen Untergründen einsetzen, etwa auf Pflaster und Asphalt
- Elektrische Unkraut- oder Infrarotbrenner sind etwas sicherer als gasbetriebene Geräte, da sie nicht mit offener Flamme arbeiten
- Genügend Abstand zu trockenen Pflanzen, Gartenabfällen und Schuppen aus Holz sowie Hecken und Sträuchern halten
- Geräte nicht bei windigem Wetter verwenden - der facht das Feuer zusätzlich an
- Die Bodendecke auf Wiesen, Feldrainen, Hochrainen oder ungenutzten Grundflächen nicht abbrennen - das ist verboten
- Vor Arbeitsbeginn die Unkrautflächen von allem Brennbarem befreien, etwa von trockenem Laub und Ästen
- Einen Eimer mit Löschwasser oder einen Gartenschlauch für den Notfall bereithalten
- Geschlossene, feste Schuhe und eine lange Hose tragen, um Verbrennungen zu vermeiden
