Meyer Werft: Ems-Überführung der "Silver Nova" abgeschlossen
Das neue Kreuzfahrtschiff der Papenburger Meyer Werft hat die Ems-Überführung bewältigt. Die "Silver Nova" hat ihren Weg zur Nordsee schneller zurückgelegt als vorgesehen.
Das 244 Meter lange Schiff passierte das Emssperrwerk am Montagmittag - rund zwei Stunden früher als geplant. Es habe keine Probleme unterwegs gegeben, sagte ein Sprecher der Werft. Die "Silver Nova" ist nun zur ersten kleinen Probefahrt auf der Nordsee unterwegs. Am Dienstag soll der Luxusliner im niederländischen Eemshaven festmachen, wo der Endausbau und weitere Probefahrten anstehen.
Umweltschützer kritisieren Ems-Überführung
Bereits am frühen Morgen hatte die "Silver Nova" einen Frühstart hingelegt - und war vor dem eigentlichen Starttermin um 5 Uhr aufgebrochen. Drei Schlepper zogen den Ozeanriesen rückwärts rund 40 Kilometer die Ems entlang. Die Wetterbedingungen für die Überfahrt waren laut Sprecher optimal. Das Manöver wurde allerdings von verhältnismäßig wenigen Schaulustigen an den Deichen des Flusses verfolgt. Um die Ems aufzustauen, wurde das Emssperrwerk bei Gandersum (Landkreis Leer) geschlossen. Umweltschützerinnen und Umweltschützer hatten die Überführung des Kreuzfahrtschiffs im Vorfeld kritisiert. Das Aufstauen der Ems sei eine Gefahr für die Tierwelt, hieß es. Die Brut und Aufzucht vieler Vögel und Wassertiere werde dadurch gefährdet.
Neues System versorgt "Silver Nova" mit Strom
Der Luxusliner hat ein neues Treibstoff- und Energiekonzept. Damit soll es nach Angaben der Meyer Werft umweltfreundlicher fahren als andere Schiffe. Angetrieben wird es mit Flüssigerdgas (LNG). Ein Brennstoffzellensystem und Batterien sollen den Energiebedarf an Bord abdecken, wie die Werft mitteilte. Daran haben die Meyer Gruppe und der Brennstoffzellenhersteller Freudenberg jahrelang geforscht. Das System soll auf See getestet werden - Ziel ist es, in Zukunft weitere Schiffe auf diese Art mit Strom zu versorgen.
Zweites Schiff für britische Reederei bereits im Bau
Das Kreuzfahrtschiff bietet Platz für 728 Passagiere. An Bord befinden sich unter anderem mehrere Bars und Restaurants, ein Kasino und ein Fitnesscenter. Das Schiff ist der erste von zwei Neubauten, den die Meyer Werft für die britische Reederei Silversea Cruises übernimmt. 2024 soll das zweite Kreuzfahrtschiff fertig sein.