Kolumbianische Pflegekräfte haben Aussicht auf Duldung
Die niedersächsische Landesregierung hat die Bleibeperspektiven für zehn von Abschiebung bedrohte Pflegekräfte aus Kolumbien konkretisiert. Eine Ausbildung soll die drohende Abschiebung verhindern.
Die in einem Heim in Wilstedt (Landkreis Rotenburg) arbeitenden Pflegehelfer könnten trotz bestehender Ausreisepflicht für die Zeit einer Berufsausbildung eine sogenannte Ausbildungsduldung erhalten, teilte eine Sprecherin des Innenministeriums am Freitag in Hannover mit. Die Abschiebung werde dann ausgesetzt.
Ausbildungsduldung brächte Rechtssicherheit
Man wolle für die Dauer der Berufsausbildung Rechtssicherheit sowohl für die Geduldeten als auch für die Betriebe zu schaffen. Nach einem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung bestehe sogar ein Anspruch auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis, wenn die Person in dem erlernten Beruf eine Beschäftigung aufnimmt, heißt es aus dem Innenministerium.
Pflegeheim hat Ausbildungsverträge angeboten
Neun der zehn Mitarbeitenden sollen zu Pflegeassistenten und Pflege-Fachkräften sowie einer zum Koch ausgebildet werden, hatte die Betreiberin von Haus Wilstedt, Andrea Wohlmacher, Anfang der Woche dem NDR Niedersachsen gesagt. Ihnen seien Ausbildungsverträge angeboten worden. Für eine Frau, die bereits Pflege in ihrer kolumbianischen Heimat studiert habe, werde die Anerkennung ihres Studiums als Ausbildung angestrebt. In Niedersachsen könnte sich der Personalmangel in der Pflege weiter verschärfen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge bald in Rente gehen.