Kita-Fund: Kreismuseum Syke präsentiert Dolch aus Steinzeit
Ein Mädchen hatte beim Spielen im Kindergarten im Syker Ortsteil Gessel (Landkreis Diepholz) einen mehrere Tausend Jahre alten Dolch im Boden gefunden. Nun ist er im Kreismuseum Syke zu sehen.
Bis mindestens zum 21. Mai wird der Fund in der Daueraustellung des Museums ausgestellt. Das hat Nele Miethig, Kuratorin des Kreismuseums Syke, mitgeteilt. Der Dolch bleibe aber selbstverständlich im Besitz der Finderin. Dolche dieser Form kommen laut Miethig häufig in Norddeutschland, Dänemark und in den Niederlanden vor. Das Besondere an diesem Fund seien seine Fundumstände sowie die Nähe zum Fundort des Gesseler Goldhorts. Die Kita, in der das Mädchen den Dolch gefunden hatte, liege weniger als ein Kilometer vom Fundort des Gesseler Goldhorts entfernt.
Das Urteil des Kreismuseums Syke: ausstellungswürdig
Gessel gilt als archäologisch wichtige Gegend. Nach dem Eberswalder Goldschaft von Brandenburg gehört der sogenannte Goldhort von Gessel zu den größten prähistorischen Hortfunden in Mitteleuropa. Bei Voruntersuchungen zum Bau einer Erdgasleitung war bereits 2011 ein bronzezeitlicher Goldschatz gefunden worden. Der nun gefundene Dolch stamme vermutlich aus der späten Jungsteinzeit oder frühen Bronzezeit und könnte etwa 5.000 Jahre alt sein, teilte das Kreismuseum Syke mit. "Es ist ein regional bedeutender Fund", sagte der Sprecher. Von dieser Art gebe es nur wenige Vergleichsexemplare in der Gegend.
Museum: "Steinwerkzeug von besonderer Qualität"
Das fünfjährige Kind hatte seinen Fund mit nach Hause genommen und dem Vater gezeigt. Dieser hatte dann Fotos von dem gut erhaltenen Dolch an das Kreismuseum Syke geschickt und nachgefragt, ob es sich um einen archäologischen Fund handeln könnte. "Von den Fotos im Anhang waren wir dann direkt beeindruckt: Schon der erste Blick zeigte, dass es sich um ein sehr gut erhaltenes Steinwerkzeug von besonderer Qualität handelt", hieß es vom Museum. Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege in Hannover hat das Alter des Dolchs bestätigt.
Schätze müssen gemeldet werden
Wer in Niedersachsen einen Schatz findet, muss ihn der Denkmalschutzbehörde melden, so ein Museumssprecher. Nach Niedersächsischem Denkmalschutzgesetz können bewegliche herrenlose Denkmale unter bestimmten Voraussetzungen Eigentum des Landes werden, Finderin oder Finder erhalten dann eine Belohnung. Was mit dem Dolch passieren soll, ist noch nicht abschließend geklärt.