Kinderpornografie und Bestechlichkeit: Polizist angeklagt
Kinderpornografie, Bestechlichkeit, Verletzung des Dienstgeheimnisses: Die Vorwürfe gegen einen Polizisten aus Niedersachsen wiegen schwer. Er ist vor dem Landgericht Aurich angeklagt.
Der Fall liegt bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück. Demnach soll der 29 Jahre alte Beamte der Polizeiinspektion Leer unter anderem gegen Geld Datenbanken der Polizei nach Informationen durchsucht haben. Des Weiteren werfen Ermittler dem Mann Besitz und Verbreitung von Kinder- beziehungsweise Jugendpornografie vor. Die Polizeidirektion hat ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Zunächst hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" über den Fall berichtet.
Geschlechtsverkehr in Uniform vor versteckter Kamera?
Der 29-Jährige soll außerdem in mindestens 18 Fällen heimliche Sexvideos gedreht haben. Es sei fraglich, ob die Frauen mit der Aufzeichnung einverstanden waren, so die Ermittler. Der 29-Jährige ist daher auch wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen angeklagt. In mehreren Fällen soll der Angeklagte beim Sex seine Polizeiuniform getragen haben.
Taten wurden zufällig aufgedeckt
Alle Taten sollen zwischen 2017 und 2022 stattgefunden haben. Die Polizei habe ursprünglich in einem anderen Fall ermittelt und sei dabei zufällig auf die Straftaten des 29-Jährigen aufmerksam geworden, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Aurich dem NDR Niedersachsen. Noch ist das Strafverfahren gegen den Polizisten nicht eröffnet. Laut der Staatsanwaltschaft Osnabrück würde das Disziplinarverfahren gegen den Mann ruhen, sollte ein Strafverfahren anhängig sein. Die Polizei Osnabrück hat den Beamten nach eigenen Angaben vorläufig suspendiert.