Hooligans in Oldenburg? Stadiondebatte flammt wieder auf
Oldenburg diskutiert seit Jahren über ein neues Fußballstadion. Im Stadtrat hat das Projekt eine Mehrheit, es gibt aber auch viele Gegner. Deren neues Argument: Ein Hooligan-Problem.
Rund um die Heimspiele des VfB Oldenburg treten immer mehr gewaltbereite Fans in Erscheinung, so heißt es in einer Mitteilung der Bürgerinitiative "KeinStadionbau". Sie beruft sich auf Zahlen des Innenministeriums und argumentiert damit gegen den geplanten Bau eines neuen Fußballstadions. Die Stadt könne nicht Millionen in die Professionalisierung des Fußballs investieren und es parallel nicht schaffen, das Hooligan-Problem einzudämmen, erklärt ein Sprecher der Bürgerinitiative. Die Oldenburger Polizei bestätigt einen Anstieg der Zahlen: Man habe mittlerweile etwa 60 Fans der "Kategorie B" (gewaltbereit) und 15 der "Kategorie C" (gewaltsuchend). Ein Polizeisprecher nennt das eine Momentaufnahme. Man gehe davon aus, dass die Zahlen nach dem Abstieg in die Regionalliga Nord wieder sinken werden. Es gibt laut Polizei immer wieder kleinere oder größere Auseinandersetzungen in der Szene. Meist bleibe es aber bei Provokationen der gegnerischen Fans.
VfB Oldenburg und Rats-Mehrheit weiter für neues Stadion
VfB Geschäftsführer Michael Weinberg sieht kein Problem mit gewalttätigen Fans in Oldenburg. Während der gesamten Drittligasaison sei es nur zu einem Vorfall im Stadionumfeld gekommen, so Weinberg. Dass die BI das vermeintliche Hooligan-Problem als Argument gegen ein neues Stadion nutzt, kann er nicht nachvollziehen. Die Schlussfolgerung, es sei falsch, Geld in die Professionalisierung des Sports zu stecken, gehe am Thema vorbei, teilte er mit. Es gibt auch weiter eine politische Mehrheit in Oldenburg für ein neues Stadion. Es soll 2026 fertiggestellt sein. Man sei sich einig, dass ein Stadionneubau nicht vom Tabellenplatz oder der Liga abhängig gemacht werden kann, sagte zuletzt Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD).