"Hochaggressive Stimmung" bei Polizeieinsatz in Oldenburg
In der Oldenburger Innenstadt sind am Samstagabend zwei Polizeikräfte von Männern angegriffen und verletzt worden. Inspektionsleiter Thomas Weber sprach von einer "hochaggressiven Stimmung".
Ersten Erkenntnissen zufolge waren gegen 19.40 Uhr mehrere Männer in der Oldenburger Wallstraße aneinander geraten. Zeugen alarmierten daraufhin die Polizei. Eine Person soll ihren Aussagen zufolge auch ein Messer gezogen haben, wie die Polizei mitteilte. Eine 30-jährige Polizistin sowie ein 34-jähriger Polizist versuchten demnach, die Männer zu trennen und die tätliche Auseinandersetzung zu beenden. Daraufhin seien sie von zwei alkoholisierten 19 und 20 Jahre alten Männern angegriffen worden.
Polizistin und Polizist verletzt
Die Beamtin wurde dabei an der Schulter verletzt, ihr Kollege erlitt eine schwere Verletzung am Fuß und ist laut Polizei für mehrere Wochen dienstunfähig. Erst durch weitere Polizeikräfte konnte die Situation beruhigt und die Angreifer in Gewahrsam genommen werden. Nach Polizeiangaben wurden die Beamten während des gesamten Einsatzes schwer beleidigt und von Passanten gefilmt.
Polizeichef: "Dieses Verhalten dürfen wir nicht hinnehmen"
Der Leiter der Polizeiinspektion Oldenburg/Ammerland, Thomas Weber, zeigte sich bestürzt über die Sympathie-Bekundungen von Unbeteiligten während des Angriffs. "Eine derartig hohe aggressive Stimmung gegenüber unseren Beamtinnen und Beamten, die als Helfer in die Situation kamen, um zu schützen, habe ich selten erlebt", sagte er. "Dieses Verhalten können und dürfen wir als Gesellschaft nicht hinnehmen."
Ermittlungen eingeleitet
Gegen die beiden 19- und 20-jährigen Verdächtigen wird nun wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstands gegen dieselben und wegen Beleidigung ermittelt. Gegen einen 23-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung eingeleitet, da er einen 16-Jährigen mit einem Messer angegriffen haben soll. Da gegen das 16-jährige Opfer laut Polizei bereits ein Aufenthaltsverbot für die Innenstadt vorlag, wurde erneut ein Platzverweis ausgesprochen.