Polizei Osnabrück: Jeder zweite Beamte von Gewalt betroffen
Die Zahl der Angriffe auf Polizisten in Niedersachsen hat weiter zugenommen. In der Polizeidirektion Osnabrück ist laut Statistik 2022 jeder zweite Beamte Opfer von Gewalt im Einsatz geworden.
Die Polizeidirektion Osnabrück verzeichnet für das vergangene Jahr 1.650 Angriffe auf Polizeibeamte - das ist ein neuer Rekordwert. Im Vergleich zu 2021 gab es im Jahr 2022 demnach einen Anstieg von 699 Gewalttaten. Allein am vergangenen Wochenende hat es laut der Direktion sechs Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten gegeben - so zum Beispiel bei einem Fußballspiel und einer Fahrradkontrolle. Für die betroffenen Beamten waren ein gebrochener Mittelfinger, Prellungen und Hautabschürfungen die Folgen. Ein Polizist wurde von einer Jugendlichen angegriffen und verlor dadurch für eine Weile das Bewusstsein. Er musste die Nacht im Krankenhaus verbringen.
Gewalt gegen Polizisten: Oft Alkohol und Drogen im Spiel
Laut niedersächsischem Innenministerium hat es im Jahr 2022 landesweit insgesamt knapp 4.300 Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte gegeben. In diesem Jahr steigen die Zahlen in Niedersachsen demnach sogar noch weiter. Weit über zwei Drittel der betroffenen Polizeikräfte seien männlich. In Osnabrück geschahen den Angaben zufolge knapp die Hälfte der Angriffe im vergangenen Jahr unter Einfluss von Alkohol und anderen Drogen.
Polizeipräsident und Innenministerin verurteilen Gewalt
"Das darf so nicht weitergehen", mahnt der Osnabrücker Polizeipräsident, Michael Maßmann mit Blick auf die jüngsten Angriffe. "Es ist absolut nicht hinnehmbar, wenn Menschen, die anderen helfen wollen, angegangen und absichtlich verletzt werden. Ich verurteile die Angriffe aufs Schärfste und würde mir eine breitere gesamtgesellschaftliche Solidarität mit unseren Einsatzkräften wünschen." Auch Innenministerin Daniela Behrens nennt Angriffe auf die Polizei inakzeptabel. Die Täter müssen die volle Härte des Rechtsstaates zu spüren bekommen, so Behrens.