Grünen-Fraktions-Vize Meyer will schnelles Aus für Öl und Gas
Niedersachsens designierter Energieminister Christian Meyer (Grüne) will die Förderung von Gas in Niedersachsen zeitnah beenden. Damit positionierte er sich auch gegen die Förderpläne in der Nordsee.
Die Grünen hielten die Förderung vor Borkum "für nicht notwendig und mit den Klima- und Umweltzielen im Wattenmeer nicht vereinbar", sagte Meyer der Deutschen Presse-Agentur. Das sei eine klare Positionierung der neuen rot-grünen Landesregierung, aber keine Absage an das Projekt. Dies sei mit politischem Willen nicht mehr zu stoppen. Die Entscheidung im Planfeststellungsverfahren für Erdgasförderung in der Nordsee treffe das Landesbergamt.
Alte Landesregierung schwenkt in der Energiekrise um
Das niederländische Unternehmen One-Dyas plant mit Partnern, von Ende 2024 an Erdgas aus einem Feld zwischen den Inseln Schiermonnikoog (Niederlande) und Borkum zu fördern. Das Gebiet liegt nahe dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die niederländischen Behörden haben Anfang Juni grünes Licht gegeben. Für die deutschen Hoheitsgewässer steht die Entscheidung aus dem Planfeststellungsverfahren noch aus - nach Erdgas suchen dürfen die Niederländer allerdings schon. Die niedersächsische Landesregierung in der Koalition aus SPD und CDU stimmte vor der Landtagswahl angesichts der Energiekrise dafür, die Förderung unter hohen Auflagen zu ermöglichen. Das Gas werde für die Erzeugung von Strom und Wärme sowie für die industrielle Nutzung absehbar "unverzichtbar" sein, hieß es.
Schutz der Umwelt und des Wattenmeers von zentraler Bedeutung
Unter Energieminister Meyer will das Land also zügig weg von fossiler Energiegewinnung. "Das heißt: Je schneller wir auf Wind und Sonne umbauen und unsere Häuser weg von Öl- und Gasheizungen bekommen, desto eher endet die Gasförderung in Deutschland", sagte Meyer. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu, dass "die Erdöl- und Erdgasförderung in Niedersachsen unter höchsten Sicherheits-, Umwelt- und Gesundheitsstandards" erfolgen solle. Der "Schutz von Umwelt, Natur, dem Wattenmeer und der Insel" sei von zentraler Bedeutung.