Deutschlands Lieblings-Busfahrer kommt aus Oldenburg
Thomas Kunz ist von einer Jury zu einem von vier Lieblings-Busfahrerinnen und -Busfahrern des Jahres in Deutschland gewählt worden. Gegen 2.300 andere Bewerber konnte sich der 58-Jährige durchsetzen.
Er sei immer freundlich zu jedem Fahrgast, sehr hilfsbereit und versuche, jeden Wunsch zu erfüllen: So wird Thomas Kunz von einem unbekannten Fahrgast beschrieben. Dieser hatte seinen persönlichen Lieblings-Busfahrer für die Auszeichnung vorgeschlagen. Initiatoren des Wettbewerbs sind der Fahrgastverband ProBahn, DB Regio, der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen.
"Nur einmal im Leben"
Dass Thomas Kunz zum Lieblings-Busfahrer gekürt wurde, war für ihn überraschend: "Das ist eine Ehrung, die man als Busfahrer, wenn überhaupt, nur einmal im Leben in diesem Rahmen bekommt." Er sei stolz, dass er mit seiner freundlichen Art offenbar viel richtig mache. "Das geht runter wie Öl", lacht Kunz. Seit mehr als 30 Jahren ist er Busfahrer aus Leidenschaft. Seit neun Jahren fährt er für die Oldenburger Verkehrsbetriebe (VWG).
Busfahrer Kunz bleibt bescheiden: Er hatte nur Glück
Wenn jemand zum Beispiel nicht genügend Kleingeld für ein Ticket habe, drücke Kunz auch mal ein Auge zu - so habe es der Fahrgast, der das Bewerbungsschreiben eingereicht hat, selbst erlebt. Oder er sagt im Bus durch, wenn es eine Umleitung gibt. "Wenn ich dann merke, dass irgendeiner noch Kopfhörer im Ohr hat oder der Deutschen Sprache nicht so mächtig ist, frage ich auch mal nach, ob er es auch verstanden hat." Er möchte sich trotz seiner Auszeichnung nicht über seine Kolleginnen und Kollegen stellen. "Andere machen das genauso", sagt er. "Die haben wahrscheinlich nur nicht das Glück gehabt, dass es wahrgenommen und dann auch noch eingereicht wurde."
Thomas Kunz "hat immer ein Ohr für einen"
Seine Kolleginnen und Kollegen von den Oldenburger Verkehrsbetrieben können nachvollziehen, dass er als Lieblings-Busfahrer ausgezeichnet wurde: "Das ist ein ganz authentischer Typ", beschreibt ihn VWG-Betriebsrätin Stefanie Lackmann. "So, wie ich das beurteilen kann, ist er sehr, sehr beliebt. Er hat immer ein Ohr für einen“, sagt sie. Und er übe auch manchmal konstruktive Kritik. "Die nimmt man von ihm gerne an, weil er schon so lange dabei ist."
Auch Fahrgäste dürfen freundlich sein: Ein "Hallo" reicht schon
Der Lieblings-Busfahrer wünscht sich, dass mehr Fahrgäste freundlich zu den Fahrerinnen und Fahrern sind und dass das Miteinander zwischen Fahrgast und Fahrer kommunikativer wird. "Die positiven Rückmeldungen waren noch nie in der Überzahl", erklärt er. "Aber es ist immer das, woran ich mich aufziehe und festhalte. Sonst macht man das irgendwann nicht mehr gerne." Und da reiche es ihm auch, wenn er einfach nur gegrüßt wird.
Die Oldenburger Verkehrsbetriebe VWG sind stolz auf ihren Lieblings-Busfahrer und wollen demnächst eine Kampagne starten, die auf den gegenseitigen Respekt zwischen Busfahrenden und Fahrgästen aufmerksam machen soll.