Busfahrer soll Schüler auf dem Land rausgeworfen haben
In Ostfriesland soll ein Busfahrer eine Gruppe Schüler aus dem Bus geworfen haben - mitten auf dem Land zwischen Larrelt und Wybelsum. Schulleitung und Stadt wollen nun Gespräche mit dem Busunternehmen führen.
Die Schüler der Oberschule Wybelsum sollen sich bei dem Vorfall am 10. Mai im Bus danebenbenommen haben - und das nicht zum ersten Mal. Das sagt die Geschäftsführerin des Emder Busunternehmens Reiter's, Marion Gravemann, der "Emder Zeitung". Die hatte zuerst über den Fall berichtet. Die Schüler hätten unter anderem immer wieder den Halteknopf gedrückt, seien sehr laut gewesen und hätten viel getobt, so Gravemann gegenüber der Zeitung. Knapp ein Dutzend Schüler habe den Busfahrer und dessen Hinweise ignoriert und einfach weitergemacht. Daraufhin habe der Fahrer sie an der nächsten Haltestelle rausgeschmissen.
Schule spricht mit dem Busunternehmen
Der Vorfall verärgert die Eltern der Schüler. Sie kritisieren, dass die Kinder nicht gewusst hätten, wo sie sich befänden. Der Schulleiter der Oberschule Wybelsum erklärte gegenüber dem NDR in Niedersachsen, dass er sich am Donnerstag mit dem Busunternehmen treffen werde, "um das Problem in den Griff zu kriegen", wie er sagte. Konkreter wollte er sich nicht äußern - auch nach dem Gespräch nicht.
Möglicher Straftatbestand wäre "Aussetzung"
Die Stadt Emden als Schulträger nimmt den Vorfall nach eigenen Angaben sehr ernst. Man wolle das Gespräch mit der Schule, dem Busunternehmen, aber auch mit den Eltern und der Polizei suchen, sagte ein Sprecher der Stadt. Der Vorfall müsse aufgeklärt und derartige Vorfälle künftig verhindert werden. Bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Aurich ist der Fall noch nicht aktenkundig. Der einzig mögliche Straftatbestand wäre laut einem Sprecher "Aussetzung". Darauf stehen laut Strafgesetzbuch mindestens drei Monate Haft.