Bürgermeisterin von Langeoog: Rat beschließt Verfahren zur Abwahl
Der Gemeinderat von Langeoog hat am Dienstagabend entschieden, ein Abwahlverfahren für die parteilose Inselbürgermeisterin Heike Horn in Gang zu setzen. Diese hatte die Abwahl selbst vorgeschlagen.
In einer öffentlichen Sitzung - deren einziger Tagesordnungspunkt das Abwahlverfahren war - wurde am Abend ein entsprechender Antrag einstimmig beschlossen. Das teilte der stellvertretende Bürgermeister Ralf Heimes dem NDR Niedersachsen mit. Den Antrag hatten zuvor alle zehn Ratsmitglieder unterzeichnet. Innerhalb der kommenden vier Monate muss der Rat nun das eigentliche Abwahlverfahren einleiten. Dann stimmen die Bürgerinnen und Bürger darüber ab, ob Bürgermeisterin Heike Horn (parteilos) entlassen wird oder im Amt bleibt. Eine andere Option ist, dass die Bürgermeisterin vorher freiwillig von ihrem Amt zurücktritt.
Bürgermeisterin nennt persönliche Gründe für Rückzug
Heike Horn ist seit 2019 Bürgermeisterin der rund 1.700 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Inselgemeinde. Mitte Oktober dieses Jahres hatte Horn Rat und Verwaltung mitgeteilt, aus persönlichen Gründen die Amtsgeschäfte "auf absehbare Zeit nicht mit der erforderlichen Intensität" weiterführen zu können. Den Vorschlag zur Abwahl brachte sie selbst ins Spiel.
Initiative "Pro Langeoog": Horn erhält bei Abwahl weiter Bezüge
Die Bürgerinitiative "Pro Langeoog" wirft Horn vor, schlecht gewirtschaftet zu haben und zu wenig anwesend gewesen zu sein. Zudem hätten einige Bürger und Ratsmitglieder kein Vertrauen mehr in die Bürgermeisterin, sagten Mitglieder der Initiative dem NDR Niedersachsen. Die Initiative hatte daher Horns Rücktritt gefordert, kritisiert aber auch das Abwahlverfahren: Dadurch müsse die Insel Langeoog der Bürgermeisterin bis zum Ende ihrer Amtszeit im Jahr 2026 Bezüge zahlen.
