Beamte schießen bei Verfolgungsfahrt - Ermittlungen gegen Fahrer
Nach der in Edewecht geendeten Verfolgungsfahrt wird gegen den 63-jährigen Autofahrer unter anderem wegen versuchten Totschlags ermittelt. Bei dem Einsatz schossen Beamte mindestens einmal auf das Fahrzeug.
In der Nähe von Barßel (Landkreis Cloppenburg) wollten Einsatzkräfte den Autofahrer kontrollieren, weil an seinem Fahrzeug keine Kennzeichen angebracht waren, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Der Mann sei aber mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Edewecht (Landkreis Ammerland) geflüchtet. Im Laufe der Verfolgungsfahrt hielt er laut Polizei an einer Einmündung. Daraufhin stellten die Beamten ihren Streifenwagen vor den Audi, um die Weiterfahrt zu verhindern. Ein 41-jähriger Polizist stieg aus und ging auf das Fluchtfahrzeug zu. Der Fahrer beschleunigte den Angaben zufolge aber, erfasste den Beamten und beschädigte den Streifenwagen. Dann setzte er seine Flucht fort.
Flucht ging trotz Schuss weiter
Anschließend fuhr der 63-Jährige im Edewechter Ortsteil Osterscheps laut Polizei in eine Sackgasse, kollidierte dort mehrfach mit einem geparkten Fahrzeug und wendete. Die Polizisten stoppten demnach erneut, stiegen aus und forderten den Mann aus dem Saterland (Landkreis Cloppenburg) unter Vorhalt einer Dienstwaffe zum Halten auf. Er fuhr stattdessen wieder auf die Beamten zu. In dem Moment sei es zum Gebrauch der Schusswaffe gekommen, teilte die Polizei mit. Ein Schuss traf demnach den Audi. Seine Flucht setzte der Mann trotzdem fort. In der Hauptstraße in Edewecht stieß er den Angaben zufolge mit einem weiteren geparkten Auto zusammen und blieb schließlich stehen. Dort nahmen ihn die Beamten fest. Der 63-Jährige blieb laut Polizei unverletzt.
Polizei: 63-Jähriger steht unter Verdacht des versuchten Totschlags
Nach Angaben der Polizei wurde der Mann nach einer ärztlichen Begutachtung in einer Psychiatrie gebracht, weil von ihm eine "erhebliche Gefahr" für Dritte ausgehe. Da er auf einen Polizisten zugefahren sei, bestehe der Verdacht des versuchten Totschlags. Gegen den 63-Jährigen werde unter anderem auch wegen des unerlaubten Entfernens von mehreren Unfallorten und Verstößen gegen das Kraftfahrzeugsteuer- und das Pflichtversicherungsgesetz ermittelt, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Dem Beschuldigten werde wegen seiner grob verkehrswidrigen und rücksichtslosen Fahrweise zudem die Teilnahme an einem nicht erlaubten Kraftfahrzeugrennen vorgeworfen.
Bei Verfolgungsjagd verletzter Polizist aus Krankenhaus entlassen
Gegen den 54-jährigen Beamten, der nach Angaben der Polizei einmal von seiner Schusswaffe Gebrauch gemacht hat, ist ein Verfahren wegen des Verdachts des versuchten Totschlags eingeleitet worden. Der bei der Verfolgungsjagd verletzte 41-jährige Polizist war zunächst in ein Krankenhaus gekommen, wurde aber am Dienstagabend wieder entlassen. Aus Neutralitätsgründen ermittelt nicht die für den Bereich zuständige Polizeidienststelle Cloppenburg/Vechta, sondern die Dienststelle Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch. Deren Ermittlungen dauern nach eigenen Angaben an.
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