Kogge fährt sich auf Weser fest - 35 Passagiere von Bord geholt
Auf der Weser im Landkreis Cuxhaven ist der Nachbau einer historischen Hansekogge havariert. Das Schiff blieb an einem Steindamm hängen und bekam Schlagseite. Seenotretter holten die 35 Passagiere von Bord.
Der Kapitän der "Ubena von Bremen" setzte am frühen Donnerstagabend einen Notruf ab. Sein Schiff habe sich bei ablaufendem Wasser auf einem Steindamm in Höhe der Ortschaft Wremen festgefahren. Während Einsatzkräfte der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit dem Seenotrettungskreuzer "Hermann Rudolf Meyer" bereits auf dem Weg zu der Kogge waren, meldete sich der Kapitän erneut: Der Havarist hatte inzwischen Schlagseite bekommen. Als die Seenotretter eintrafen, holten sie zunächst die 35 Passagiere unverletzt von Bord. Die "Hermann Rudolf Meyer" und das Fahrgastschiff "Geestemünde" brachten sie nach Bremerhaven.
Wasser dringt in Nachbau der historischen Kogge ein
Unterdessen verschärfte sich die Lage auf der "Ubena von Bremen". Der Kapitän meldete, dass Wasser in die Kogge eindringt. Die zehn Besatzungsmitglieder, die alle an Bord geblieben waren, versuchten dies zunächst eigenhändig zu bekämpfen, wie die DGzRS am Freitag mitteilte. Schnell mussten sie jedoch leistungsstärkere Tauchpumpen der Seenotretter einsetzen, um das Schiff von dem eindringenden Wasser zu befreien. Mithilfe der Einsatzkräfte dichtete die Besatzung anschließend das Loch provisorisch ab.
"Ubena von Bremen" fährt eigenständig nach Bremerhaven
Bei auflaufendem Wasser kam der Koggen-Nachbau laut DGzRS schließlich gegen 23.15 Uhr von selbst wieder frei und fuhr selbstständig nach Bremerhaven in den Labradorhafen. Die "Hermann Rudolf Meyer" und die "Nordergründe" begleiteten den Havaristen sicherheitshalber. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven, die ebenfalls mit einem Küstenboot vor Ort gewesen war, ermittelt jetzt, wie es zu der Havarie kommen konnte.