Anträge zur geplanten Außenemsvertiefung ab Frühjahr einsehbar
Die Vertiefung der Außenems rückt näher: Die Antragsunterlagen liegen mittlerweile größtenteils bei den zuständigen Behörden. Öffentlich ausgelegt werden sollen sie im zweiten Quartal dieses Jahres.
Das teilte die Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt in Bonn mit. Die Behörde geht davon aus, dass sie ihren geplanten Zeitplan einhalten kann. So soll bei einer Verfahrenslaufzeit "von im günstigen Fall" etwa einem Jahr das Baurecht für die Vertiefung 2024 erteilt werden - sofern es im Planfeststellungsverfahren keine Klagen gibt.
Vertiefung soll Arbeitsplätze in Emden sichern
Die Fahrrinne der Außenems, also der trichterförmigen Flussmündung zur Nordsee, soll auf einer Strecke von knapp 13 Kilometern bis zum Emder Hafen um einen Meter vertieft werden. So soll die Erreichbarkeit des Emder Hafens und die damit verbundenen rund 10.000 Arbeitsplätze gesichert werden. Naturschutzverbände lehnen die Pläne strikt ab. Die Ems leidet seit Jahrzehnten unter massiver Verschlickung und Sauerstoffmangel. Die Hauptursache liegt laut Naturschützern in den vorherigen Ausbaggerungen des Flusses. Weitere Vertiefungen würden die Situation verschlechtern und durch einen größeren Unterhaltungsaufwand zu noch mehr Baggerungen führen, heißt es etwa vom Naturschutzbund (NABU).
NABU: Ausbaggern führt zu toten Zonen in der Ems
Bisherige Ausbau- und Unterhaltungsmaßnahmen bei Ems, Weser und Elbe hätten gezeigt, dass bei weiteren Ausbaggerungen die sogenannte Flutdominanz weiter zunehme, dadurch fließe weniger Wasser ins Meer zurück. Stattdessen bleibe mehr Schlick in diesem Bereich und salziges Meerwasser gelange weiter flussaufwärts. "Dies führt zum Absterben von Organismen, die auf Brack- oder Süßwasser angewiesen sind - noch mehr Schlick entsteht", erklärt der NABU. Insbesondere im Sommer sinke bei hohen Temperaturen der Sauerstoffgehalt derart, dass von toten Zonen im Fluss gesprochen werden müsse.