600 Kilogramm Kokain in Seecontainer in Bremerhaven entdeckt
Ermittler haben in einem Seecontainer in Bremerhaven rund 600 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Neun Verdächtige wurden festgenommen - darunter sind auch Hafenmitarbeiter.
Es wurden Haftbefehle erlassen, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Bremen am Freitag mitteilte. Die Drogen wurden offenbar bereits Anfang April in einem Container mit Metallschrott aus Peru entdeckt. Vorausgegangen waren monatelange Ermittlungen von Zoll und Drogenfahndern, hieß es.
Boten Schmuggler 100.000 Euro für "Hilfe" von Hafenarbeitern?
Nach Angaben eines Sprechers von Bremens Justizsenatorin Claudia Schilling (SPD) haben Drogenschmuggler versucht, Hafenmitarbeiter für die Bergung und den Weitertransport des Kokains anzuwerben. Laut einem Bericht des Magazins "Spiegel" soll ein Hintermann Hafenarbeitern 100.000 Euro für Hilfe beim Weitertransport gegeben haben. Alle Versuche, die Ware aus dem Hafen zu bekommen, seien jedoch gescheitert - auch wegen der Bemühungen der Polizei.
Politik fordert schärfere Kontrollen
Die Behörden beobachteten seit Längerem eine Verlagerung des Drogenhandels von Häfen im europäischen Ausland nach Deutschland. Ein Grund sei, dass etwa in Antwerpen und Rotterdam die Sicherheitsmaßnahmen zuletzt stark erhöhtworden seien, so der Sprecher. Man habe daher von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) schärfere Maßnahmen, "zum Beispiel Zollkontrollen, auch in Deutschland gefordert", hieß es. Im vergangenen Jahr hatte das Hauptzollamt Bremen mehr als eine Tonne Kokain im Bremerhavener Überseehafen sichergestellt.