440 Tonnen: Schwimmkran hievt Deichbrücke auf ihren Platz
Mehr als 100 Jahre alt und rund 440 Tonnen schwer: Die Deichbrücke in Wilhelmshaven steht seit Mittwochmorgen wieder an ihrem Platz über dem Ems-Jade-Kanal - nach fast vier Jahren Sanierung.
Ein Schwimmkran transportierte die Drehbrücke vom Hannoverkai rund 2,5 Kilometer durch den großen Hafen an ihr Ziel. Dort wurde die Brücke auf ihren Drehpunkt - den sogenannten König - abgesenkt, Millimeterarbeit für die Kranführer und Ingenieure. "Da muss alles genau passen. Wenn ich nachher fünf Zentimeter zwischen zwei Bauteilen habe, kann es die Funktion nicht mehr ausüben", sagte Maike Schun, Leiterin der technischen Betriebe Wilhelmshaven.
Brücke wohl frühestens in drei Monaten nutzbar
Auch das zweite, kleinere Brückenteil wurde am Mittwoch eingesetzt, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Die Arbeiten konnten demnach schneller abgeschlossen werden als geplant - ursprünglich war der Einhub der Vorlandbrücke erst für Donnerstag geplant. Nun müssten die vier großen Stahlträger demontiert werden, die für den Transport notwendig waren, so die Stadtsprecherin. Danach sollen die restlichen Bauteile der Drehbrücke installiert und die technische Steuerung verkabelt werden. Bis Autoverkehr, Radfahrer und Fußgänger die Brücke wieder nutzen können, werde es noch mindestens drei Monate dauern. Weil die Brücke derzeit nicht gedreht und geöffnet werden kann, bleibt demnach auch der Ems-Jade-Kanal bis zum 11. Juni bis auf wenige Ausnahmen gesperrt.
Sanierung der Deichbrücke verzögerte sich
Die Deichbrücke war im Oktober 2020 ausgehoben worden, weil sie von Grund auf saniert werden musste. Die Arbeiten dauerten länger als geplant, unter anderem wegen der Insolvenz eines beauftragten Generalunternehmens.