Wilderei im Landkreis Harburg? Polizei ermittelt
Im Estetal im Landkreis Harburg ist in den vergangenen Wochen vermehrt illegal geschossenes Wild gefunden worden. Die Jägerschaft geht von Wilderei aus und hat die Taten angezeigt.
Vermehrt sind im Estetal nachts Schüsse gehört worden - Landwirte und Jäger fanden später getötetes Wild. So ging es auch Hegeringsleiter Wilhelm Meier. An einem Abend arbeitete er noch auf seinem Acker, am nächsten Morgen lag dort ein getötetes Reh, wie er dem NDR in Niedersachsen berichtet. Es sei eine Ricke gewesen, erschossen mitten in der Schonzeit. Das Tier hatte offensichtlich ein Kitz. Hier gehe es einfach nur ums Erschießen aus reiner Mordlust, sagt Meier. Der stellvertretende Hegeringsleiter Henning Mißfeld befürchtet, dass der Wilderer einen Jagdschein besitzen könnte oder sich zumindest mit dem Thema auskennt. Denn bei dem getöteten Muttertier stehe fest, dass es mit Jagdmunition geschossen wurde.
Hohe Dunkelziffer bei Wilderei vermutet
Eine Straftat ist es auch. Deshalb haben Jäger die Fälle angezeigt. Zwar gebe es offiziell nur wenige Anzeigen wegen Wilderei, sagt Jan Krüger von der Polizeiinspektion Harburg. Polizei und Jägerschaft gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Wer etwas Auffälliges beobachtet, solle sich direkt an die Polizei wenden, appelliert Krüger. Ohne Zeugen sei es schwierig, Täterinnen und Täter zu fassen, weil oft keine Spuren, nicht einmal ein Projektil, gefunden werden.