Sollte Deichbau auch in EU-Vogelschutzgebieten Vorrang haben?
Auf einer Podiumsdiskussion haben Stades Landrat Kai Seefried und der Europaabgeordnete David McAllister (beide CDU) am Freitag in Balje Vorrang für den Deichschutz auch in EU-Vogelschutzgebieten gefordert. So ein Gebiet ist der sogenannte Hullen an der Ostemündung in Balje (Landkreis Stade). Um Uferschnepfe, Brandgans und andere Brut- und Rastvögel zu schützen, ist derzeit der Zeitraum für Deichbauarbeiten begrenzt. Erst nach der Brutzeit Ende August darf am Deich gearbeitet werden. Doch schon am 1. Oktober müssen die Bauarbeiter nach dem Niedersächsischen Deichgesetz wieder abziehen. Wenn das so bleibt, würden die Arbeiten am kurzen Deichabschnitt vom Ostesperrwerk bis nach Freiburg (Elbe) ein halbes Jahrhundert dauern - so hat es Baljes früherer Bürgermeister Hermann Bösch ausgerechnet. Noch ist Zeit, den Ablauf der Deichbauarbeiten rechtlich zu klären: Die Deiche in Nordkehdingen sollen erst 2027 erhöht werden, sagte Peter Schley, der zuständige Stader Bereichsleiter des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, dem NDR in Niedersachsen.
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