Schlechtes Gewissen: Dieb gibt Orgelpfeife nach Jahrzehnten zurück
Eine kleine Orgelpfeife ist wieder zurück in den Besitz der Lüneburger St. Johannis-Gemeinde gelangt. Sie war vor mehreren Jahrzehnten gestohlen worden. Der Dieb zeigt sich reuig, den Pastor freut's.
Der Mann habe seinen Fehlgriff sehr bedauert, sagte Pastor Diederik Noordveld am Freitag dem NDR Niedersachsen. In einem der Orgelpfeife beigelegten Schreiben entschuldigt sich der Dieb für seine Tat. Er gebe die kleine Pfeife mit einem schlechten und mit einem guten Gewissen zurück, heißt es in dem Brief, der mit "ein Lüneburger Bürger" unterzeichnet ist. Vor Jahrzehnten habe er als Schüler mit der Klasse die Kirche und auch "das wunderbare Orgelwerk" besucht - und zugegriffen: "Die Hände waren schnell, die Gedanken nicht reif, der Teufel ein Greif."
Gemeinde freut sich, dass "alles wieder seine Richtigkeit hat"
Am Donnerstag sei die etwa 30 Zentimeter lange und rund 450 Jahre alte Pfeife per Post anonym im Gemeindebüro von St. Johannis angekommen, so Pastor Noordveld, der das sogleich auf Instagram gepostet hat. Der Diebstahl der kleinen Orgelpfeife, eine von über 3.800 Pfeifen im großen Orgelwerk der St. Johanniskirche, sei damals wohl problemlos möglich gewesen, sie ließe sich leicht aus dem Ensemble entfernen. Auf eine Anzeige werde die Gemeinde verzichten, stattdessen freue man sich, dass "alles wieder seine Richtigkeit hat", sagte Noordveld.