Pistorius: Niedersachsen baut Kapazitäten für Geflüchtete aus
Das Land Niedersachsen ist nach Angaben von Innenminister Boris Pistorius (SPD) mit großen Anstrengungen dabei, schnell mehr Unterkünfte für Geflüchtete zu schaffen.
"Wir sind in sehr hohem Tempo unterwegs, die Platzkapazitäten auszubauen", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch bei einem Besuch des stark ausgelasteten Ankunftszentrums für Geflüchtete in Bad Fallingbostel-Oerbke (Landkreis Heidekreis). Aktuell stehe man bei knapp 12.000 Plätzen für Geflüchtete, Anfang des Jahres seien es 4.900 gewesen. Bis Anfang nächsten Jahres sollen 15.000 Plätze bereitstehen.
"Die Situation ist insgesamt anspruchsvoll"
"Die Unterbringung so vieler Geflüchteter und Vertriebener ist eine große Herausforderung. Die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort nehmen wir sehr ernst", sagte Pistorius. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sowie weitere Konflikte auf der Welt seien noch mehr Menschen auf der Suche nach Schutz, auch in Niedersachsen. "Die Situation ist insgesamt anspruchsvoll, dazu kommt der angespannte Wohnungsmarkt auch in ländlichen Gebieten", so der Innenminister.
2024 zieht die Bundeswehr ins Camp Oerbke
Das Zentrum in Oerbke war zuletzt stark überbelegt, es gab mehrere Bürgerbeschwerden im Ort, wie eine Sprecherin der Landesaufnahmebehörde (LAB) einräumte. Auch weil Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in Berlin darum gebeten hatte, das Ankunftszentrum über den kommenden März hinaus betreiben zu dürfen. Der Bund als Eigentümer des Geländes lehnte das jedoch vor Kurzem ab. Derzeit sind im Ankunftszentrum 2.219 Personen aus etwa 50 Nationen untergebracht. Die Liegenschaft, eine ehemalige britische Kaserne, muss Ende 2023 an die Bundeswehr übergeben werden.