Phänomen: Riesiger Andrang bei Jugendparty mit Alkoholverbot
In Lüneburg wird seit Anfang des Jahres regelmäßig gefeiert: Der Salon Hansen veranstaltet Jugenddiscos, auch heute wieder. Alkohol ist verboten - und die Partys sind komplett überlaufen.
Die Jugenddisco ist nicht nur jedes Mal voll - draußen warten zudem Hunderte, die nicht mehr reinkommen und wieder nach Hause geschickt werden. Die Party beginnt um 19.30 Uhr. Schon zwei Stunden vorher stehen die Jugendlichen Schlange. Mitarbeitende der Stadt sind während der Wartezeiten im Einsatz und sorgen dafür, dass die Stimmung gut bleibt.
Party ohne Alkohol und mit Blick auf die Sicherheit
Das Konzept sei ziemlich einzigartig, sagt Ann-Christin Behrens vom Salon Hansen: Die Partys würden von den jungen Leuten selbst organisiert. Zugelassen seien Heranwachsende zwischen 14 und 17 Jahren. Die Sicherheit stehe im Vordergrund. Neben dem erwähnten Alkoholverbot gebe es Ansprechpartner, falls es jemandem nicht gut gehe. Security-Personal habe ein Auge auf die Feiernden.
"Echte Partys" für Jugendliche in einem Club
Dass es im Salon Hansen ein Alkoholverbot gilt, tut der Stimmung keinem Abbruch. "Wir sind ein Club, es ist eine echte Atmosphäre und kein gemietetes Jugendzentrum oder ein Gemeindehaus", betont der Geschäftsführer des Salon Hansen, Hagen Wedding. "Es sind echte Partys in einem echten Club. Das ist für Jugendliche schon ein Angebot."
Andere Städte melden Interesse an
Der Erfolg hat sich auch in anderen Städten herumgesprochen. Gilt es unter Jugendpflegenden doch als schwierig, für die Zielgruppe der 14- bis 17-Jährigen attraktive Angebote zu gestalten. In Winsen im Landkreis Harburg denkt man bereits über eine solche Jugenddisco nach, auch aus Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt kam eine Anfrage zu dem Konzept.
Wie wird Lüneburg dem Andrang künftig gerecht?
Unterdessen setzt der Salon Hansen deutlich mehr Partys an als ursprünglich geplant. Und es soll noch mehr passieren. Wie Stadtjugendpfleger Jens Döhrmann berichtet, soll in der Sommerpause beraten werden, wie das Angebot für mehr Jugendliche zugänglich gemacht werden kann. "Nach den Sommerferien gehen wir da richtig ran."