Petition soll Abriss der Schutzhütte bei Lüneburg verhindern
Im Streit um eine Hütte in der Kronsbergheide hat der Landkreis Lüneburg entschieden: Die Holzhütte muss weg. Eine Unterschriftenaktion soll den Unterschlupf für Wanderer jetzt retten.
Mehr als 12.400 Personen haben bis Ende Oktober an der Petition teilgenommen. Die Landjugend hatte das Refugium im Mai mithilfe von Spenden errichtet. Auch die ehemalige Heidekönigin Leonie Laryea war damals an dem Bau der Hütte beteiligt. "Wir sind sehr enttäuscht, dass sie abgerissen werden soll", betonte sie. Vor allem, da die Holzhütte bei Wanderern bestens ankomme. "Wir haben das Gespräch gesucht, aber nun wird politisch entschieden", so Laryea.
Standort der Schutzhütte: Streng geschütztes Biotop
Da die Samtgemeinde den Bau damals unterstützt hatte, war die Gruppe davon ausgegangen, dass sie keinen Bauantrag für die Schutzhütte stellen müsste. Doch dann wurde die Landjugend anonym angezeigt, weil die Hütte in einem streng geschützten Biotop mit mehr als 30 seltenen Arten liegt. Der Landkreis kam daraufhin zu der Einschätzung, dass bei diesem wertvollen Standort andere Interessen zurückstehen müssten, sagte eine Sprecherin. Auch ein nachträglicher Bauantrag wurde daher abgelehnt. Nun soll die Hütte abgerissen werden.
Landjugend äußert Kritik: "Engagement würdigen"
Auf der Website der Petition kritisiert der anonyme Initiator: "Die Erhaltung dieser Hütte bedeutet nicht nur den Erhalt eines physischen Raums; es geht darum, das Engagement unserer Jugend zu würdigen und zu unterstützen. Es geht darum zu zeigen, dass wir als Gemeinschaft ihre Anstrengungen schätzen und anerkennen." Auch der Bürgermeister der Samtgemeinde, Christoph Palesch (SPD), kann nach eigenen Angaben das Vorgehen des Landkreises nicht nachvollziehen. "Es ist skurril", kommentierte er den geplanten Abriss. Da demnächst auch Windenergieanlagen in Landschaftsschutzgebieten errichtet werden dürfen, müsse auch eine Ausnahme für die 30 Quadratmeter große Hütte möglich sein, betonte er.
Gemeinde will Widerspruch einlegen
Der Landkreis hält in einer Stellungnahme jedoch dagegen. Alle Ausnahmemöglichkeiten seien geprüft worden. "Keine davon greift", hieß es. Wäre die Verwaltung in Amelinghausen im Vorfeld des Baus auf den Landkreis zugekommen, hätte man zusammen die richtigen Dimensionen für eine Schutzhütte festlegen und einen geeigneten Standort finden können, so der Landkreis. Dort, wo sie jetzt steht, könne sie jedoch nicht bleiben, sagte Landrat Jens Böther (CDU). Zudem sei die Holzhütte keine sinnvolle Ergänzung zum Landschaftsbild, argumentierte er. Die Gemeinde will nun Widerspruch gegen den Abrissbescheid einlegen. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, könnte der Fall vor Gericht landen.