72-Stunden-Aktion: Anzeige wegen Rasthütte in Kronsbergheide
Ein Unbekannter hat gegen eine von der Landjugend Amelinghausen gebaute Schutzhütte in der Kronsbergheide (Landkreis Lüneburg) Anzeige erstattet. Ob die Hütte stehen bleiben kann, entscheidet sich Ende August.
Die Hütte war während der 72-Stunden-Aktion von der Landjugend aufgebaut worden. Wegen der Anzeige könnte es sein, dass sie wieder abgerissen werden muss. Anfang Juli sei der Hinweis beim Landkreis eingegangen, sagte Kreisrätin Sigrid Vossers (parteilos) dem NDR Niedersachsen. "Das haben wir uns daraufhin angeschaut und haben festgestellt: Ja, da steht ein Gebäude, was erstmal so nicht genehmigt ist." Ein Sprecher des Landkreises sagte, die Anzeige beziehe sich unter anderem darauf, dass geschützter Magerrasen überbaut worden sei. Damit wurde gegen das Naturschutzgesetz verstoßen. Daher müsse der Landkreis handeln. Außerdem sei kein Bauantrag gestellt worden. Daher gebe es auch keine offizielle Genehmigung für die Hütte.
Bürgermeisterin: Rasenfläche gehört nicht zu Landschaftsschutzgebiet
Amelinghausens Bürgermeisterin Mareike Witte (CDU), die sich die Aufgabe für die Landjugend mit anderen Ratsmitgliedern ausgedacht hatte, wähnte sich auf der sicheren Seite: "Wir hatten einen Vor-Ort-Termin mit dem Eigentümer und mit dem Bauamt, die sich natürlich im Vorwege schon erkundigt haben, welche Genehmigungen man braucht", sagte Witte. "Und wir haben natürlich geguckt: Ist es ein Landschaftsschutzgebiet, ein Naturschutzgebiet oder vielleicht auch ein Gebiet nach dem Bundesnaturschutzgesetz? Ist es nicht dort oben. Diese Rasenfläche ist tatsächlich ausgegrenzt aus dem Landschaftsschutzgebiet."
Landrätin wirbt für Absprachen im Vorfeld, um Rechtslage zu klären
In einem Prüfverfahren sollen die Einzelheiten geklärt werden. Am 24. August werde man sich dann mit allen Beteiligten beim Landkreis zusammen setzen - mit dabei sein werden Amelinghausens Bürgermeisterin Witte, der Samtgemeindedirektor Christoph Palesch, Kreisrätin Vossers, Kreismitarbeiter sowie Landjugend-Vertreter. Die Kreisrätin sagte, ihr liege das besonders am Herzen - "weil wir diese Aktion der Landjugend ja insgesamt sehr begrüßenswert finden und es toll finden, wenn solche Aktionen stattfinden". Vossers sagte weiter: "Wir möchten gerne sensibilisieren, dass zukünftig im Vorwege von solchen Aktionen mit uns gesprochen wird, um die Rechtslage zu klären."