Lust auf Ehrenamt: Bei der Freiwilligen Feuerwehr läuft's
In der Freizeit zur Feuerwehr? Zeitweise wollten das so wenige, dass das Personal knapp wurde. Jetzt aber steigt die Zahl der freiwilligen Feuerwehrleute, vor allem in Lüchow-Dannenberg.
Erstmals seit 2009 sind im Landkreis wieder mehr als 3.000 Menschen ehrenamtlich in der Feuerwehr aktiv. Warum es auf einmal so gut läuft? Das liegt nach Einschätzung von Feuerwehrsprecher Heiko Bieniußa an mehreren Faktoren: Zum einen lasse sich beobachten, dass Hilfsorganisationen nach Katastrophen größeren Zulauf verzeichnen. Er nennt als Beispiel die Flut im Ahrtal im Sommer 2021. Tatsächlich gibt es bei den freiwilligen Feuerwehren in ganz Niedersachsen seit rund zwei Jahren einen leichten Aufwärtstrend.
"112 Prozent Ehrenamt" - als Feuerwehr sichtbar sein
Zum anderen hat die Feuerwehr im Landkreis Lüchow-Dannenberg im vergangenen Jahr mit der Image-Kampagne "112 Prozent Ehrenamt" auf sich aufmerksam gemacht. Das allein überzeuge zwar noch niemanden, Mitglied zu werden, sagte Bieniußa dem NDR in Niedersachsen, aber es gehe darum, als Feuerwehr sichtbar zu sein. Und das scheint zu funktionieren.
In Kindergruppen werden künftige Feuerwehrfrauen ausgebildet
150 neue Mitglieder gab es im vergangenen Jahr. Das sind so viele wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Das Interesse bei Frauen, sich in der Feuerwehr zu engagieren, macht dabei einiges aus: Die Quote der weiblichen Mitglieder liegt im Landkreis Lüchow-Dannenberg aktuell bei 17 Prozent. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt betrug zuletzt zehn Prozent. In den sogenannten Floriangruppen, dem Feuerwehr-Nachwuchs zwischen sechs und zwölf Jahren, sind sogar fast die Hälfte Mädchen.