Lüneburg: 34-Jähriger soll Explosion in Wohnhaus verursacht haben
In Lüneburg ist ein Mensch nach einer Explosion in einem Mehrfamilienhaus ums Leben gekommen - laut Polizei vermutlich ein 34-jähriger Mann. Zudem wurden 23 Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer.
Erste Ermittlungen deuten laut Polizei auf ausgetretenes Gas als Ursache hin. Die Ermittler gehen "mit hoher Wahrscheinlichkeit" davon aus, dass der 34-Jährige die Explosion verursacht hat, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag sagte. Nachbarn hätten kurz vor der Explosion Gasgeruch bemerkt. Hinweise auf ein politisches Motiv und einen Anschlag gebe es laut Polizei allerdings nicht, auch eine Sprengstoffexplosion sei unwahrscheinlich. Es handele sich nach derzeitigem Ermittlungsstand wahrscheinlich um eine "menschliche Tragödie", sagte der Sprecher.
Explosion sprengt Fenster und reißt Türen aus den Angeln
Die Leiche wurde in der Wohnung gefunden, in der es am Mittwochabend zu der Explosion gekommen war und die in Flammen stand. Am Donnerstagmittag wurde bekannt, dass die Obduktion des Leichnams von der Staatsanwaltschaft angeordnet wurde. Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, hätten überall Trümmerteile gelegen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Durch die Wucht seien Fensterscheiben des Hauses zu Bruch gegangen. Auch seien mehrere Wohnungstüren aus den Angeln gerissen worden. Mehrere Bewohner des Hauses musste die Feuerwehr mit Drehleitern aus ihren Wohnungen retten. Zwei Menschen wurden laut Polizei wegen Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht.
Sieben Bewohner in Notunterkunft, die meisten können zurück
Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit mehr als 140 Einsatzkräften vor Ort. Das Gebäude ist teilweise nicht mehr bewohnbar. Sieben Personen wurden demnach zunächst in einer Notunterkunft untergebracht, die anderen rund 80 Bewohnerinnen und Bewohner konnten inzwischen in ihre Wohnungen zurückkehren, wie die Polizei weiter mitteilte. Der Schaden liegt laut Polizei bei 100.000 Euro.