Achtung Wildwechsel: Polizei gibt Tipps für dunkle Jahreszeit
In der Dämmerung und nachts sind wieder mehr Wildtiere unterwegs. Die Polizei Harburg erklärt, wie sich Autofahrerinnen und Autofahrer verhalten sollten, wenn ein Zusammenstoß mit einem Tier droht.
In der dunklen Jahreszeit müssen Autofahrer wieder mit mehr Wildwechsel auf den Straßen rechnen. Da in den kommenden Wochen die Getreidefelder abgeerntet werden, verschwindet die Deckung für Rehe, Hirsche und andere Wildtiere. Auf der Suche nach einem neuen Unterschlupf überqueren die Tiere dann auch Straßen, erklärt die Polizei Harburg. Zusätzlich locken Eicheln und Kastanien zu den entsprechenden Bäumen, die zum Teil direkt am Fahrbahnrand stehen. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Beamten im Landkreis Harburg einen Höchstwert von 1.478 Wildunfällen.
Bremsbereit sein, wenn Wildtier in Sicht ist
Im Herbst sollten Autofahrer besonders vorausschauend fahren. Die Polizei rät dazu, die Straßenränder im Blick zu haben. Sollten dort die relefktierenden Augen der Tiere auftauchen, wird empfohlen:
- den Fuß vom Gas zu nehmen
- sich bremsbereit zu machen
- von Fern- auf Abblendlicht zu schalten
- die Hupe zu betätigen
Zusammenstoß oftmals nicht vermeidbar
Sollte es nicht mehr möglich sein, rechtzeitig zu bremsen, sollten Autofahrer keinesfalls ausweichen, so die Polizei. Stattdessen sollte man sich auf die Kollision vorbereiten, das Lenkrad festhalten und dabei weiter abbremsen. Nach einem Wildunfall empfiehlt die Polizei, diese Schritte zu beachten:
- an den Fahrbahnrand fahren
- Warnblinker einschalten
- Warnweste anziehen
- vorsichtig aussteigen und sich einen Überblick verschaffen
- Unfallstelle mit Warndreieck absichern
Auf Autobahnen sollten sich Autofahrer hinter die Schutzplanke stellen. Nach einem Wildunfall muss die Polizei oder der zuständige Jagdberechtigte informiert werden. Auch eine Bescheinigung des Unfalls wird laut Polizei entweder von den Beamten oder dem Jäger ausgestellt. Verletzte oder tote Wildtiere dürfen nicht mitgenommen werden. Das könnte als Jagdwilderei gelten.
Etwa 28.000 tote Wildtiere in Niedersachsen im Jahr 2023
Im Landkreis Harburg werde insbesondere vor Wildunfällen gewarnt, da diese dort wegen der vielen Land- und Kreisstraßen wahrscheinlicher sind, erklärte Kreisjägermeister Norbert Leben. Zwar gebe es ähnlich viel Wild wie in den vergangenen Jahren. Dennoch werde dies im Herbst aktiver. Bei einigen Wildtierarten steht nach Angaben der Landesjägerschaft Niedersachsen die Paarungszeit bevor. Hinzu komme die Zeitumstellung Ende Oktober, die dazu führe, dass die Tiere vor allem während der Pendlerzeiten unterwegs sein werden. Im vergangenen Jahr sind laut dem Landesjagdbericht etwa 28.000 Wildtiere bei Unfällen auf Straßen und Bahnschienen getötet worden.